Lawinenserie tötet drei Deutsche

Die Abfahrt im Tiefschnee wird immer wieder unterschätzt. Eine Serie von Lawinenabgängen hat am Wochenende drei Deutsche das Leben gekostet. Die Lawinengefahr ist weiterhin besonders hoch.
Lawinenabgänge haben am Wochenende in Österreich drei Deutsche das Leben gekostet. Zwei Wintersportler starben am Sonntag in Vorarlberg, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Ein Tourengeher wurde in Osttirol tot geborgen, nachdem er am Samstag vermisst gemeldet worden war.
Bei den beiden verunglückten Wintersportlern handelt es sich um einen 22-jährigen Snowboarder aus dem Raum Konstanz und einen etwa 40-jährigen Skifahrer aus dem Raum Kempten. Der Snowboarder war mit zwei Freunden in der Region Bregenzerwald in einen gesperrten Hang eingefahren, als sich ein Schneebrett löste und ihn unter sich begrub. Ein zweiter Snowboarder wurde von den Schneemassen teilweise verschüttet, konnte sich aber selbst befreien und fuhr in der Annahme weiter, sein Freund sei schon zur Talstation aufgebrochen. Erst dort wurden die Rettungskräfte alarmiert, wie APA weiter berichtete. Eine Stunde dauernde Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Tourengeher war allein unterwegs
Der Skifahrer im Kleinwalsertal war dem Bericht zufolge alleine unterwegs und löste ein Schneebrett aus. Wegen der großen Lawinengefahr mussten zunächst weitere Schneebretter auf dem Hang gesprengt werden, bevor sich die Retter auf die Suche nach dem Verschütteten machen konnten. Der am Sonntag tot geborgene Tourengeher war am Samstag am Großvenediger allein unterwegs und wurde am Abend von seiner Lebensgefährtin als vermisst gemeldet. Der 49-Jährige war 1,20 Meter unter einer Lawine begraben und rund 40 Meter mitgerissen worden.
15-Jähriger schwer verletzt im Krankenhaus
In der Schweiz wurden am Sonntag zwei 15-jährige Skifahrer von einer Lawine verschüttet. Einer von ihnen erlitt schwere Verletzungen, wie die Walliser Kantonspolizei auf Anfrage bekanntgab. Sein Kamerad blieb unverletzt. Das Unglück ereignete sich kurz vor Mittag außerhalb der markierten Pisten in der Skiregion von Chandolin. Die Jugendlichen aus dem Kanton Genf hätten auf einer Variantenabfahrt eine Lawine ausgelöst und seien verschüttet worden, sagte ein Polizeisprecher. Einer von ihnen habe sich selbst aus den Schneemassen befreien können.
Der andere Skifahrer konnte von den Rettungsmannschaften, die mit Lawinenhunden im Einsatz waren, erst nach anderthalb Stunden in rund 1,50 Meter Tiefe aus dem Lawinenkegel geborgen werden, wie der Sprecher weiter berichtete. Mit schweren Verletzungen wurde der Jugendliche von einem Hubschrauber ins Krankenhaus von Sitten geflogen. Nach den massiven Schneefällen der vergangenen Woche habe sich die Lawinengefahr am Sonntag wegen der starken Erwärmung verschärft, sagte der Polizeisprecher. (AP)