Kripo sucht Ursache des Brands in Berliner Saunaclub
Nach dem Brand in einem Berliner Saunaclub mit drei Toten ermittelt die Kriminalpolizei weiter zur Unglücksursache.
Berlin - Die Kriminalpolizei ermittelt nach dem Brand in einem Berliner Saunaclub mit drei Toten weiter zur Unglücksursache. Geprüft wird auch, warum einer der Notausgänge im Erdgeschoss des bei Schwulen beliebten Clubs in der Nähe des Kurfürstendamms verbarrikadiert war, wie eine Polizeisprecherin am Dienstag sagte. Es habe allerdings niemand versucht, durch diesen Notausgang zu flüchten. Die meisten Gäste hätten sich durch Rettungswege im Kellergeschoss ins Freie retten können.
In den verqualmten Räumen des Sex- und Saunaclubs waren am Sonntagabend drei Männer vermutlich an Rauchvergiftungen gestorben. Ein 48-Jähriger kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Unter den Toten sind laut Polizei ein 49-jähriger Italiener und ein 49-jähriger Spanier, die beide in Berlin wohnten. Die dritte Leiche ist noch nicht identifiziert.
Vorsätzliche Brandstiftung schließt die Polizei inzwischen aus. Ermittelt werde, ob das Feuer in dem verwinkelten Saunaclub fahrlässig verursacht wurde. Zuständig für die Vorgaben zum Brandschutz sei die Bauaufsicht des Bezirks. Die Polizei befragte Besucher des Clubs als Zeugen.
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Laut Feuerwehr entstand der Schwelbrand in einer abgehängten Zwischendecke im Kellergeschoss auf einer Fläche von etwa 20 Quadratmetern. In zwei Kabinen brannte es. Dabei entwickelte sich heftiger Rauch. Wenige Atemzüge lassen Menschen davon bewusstlos werden. In Zeitungen wurde über missachtete Brandschutzbestimmungen und einen technischen Defekt spekuliert.
Der Sauna-Club "Steam Works" erstreckt sich über das Erdgeschoss und den Keller. Zum Club gehören etwa 60 Kabinen mit Betten, die man für zehn Stunden mieten kann. In manchen Kabinen sollen Menschen aber längere Zeit gewohnt haben. Als der Brand ausbrach, hielten sich etwa 30 Männer in dem Club auf. Der Großteil der Besucher konnte sich selbst in Sicherheit bringen.
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