Krankheit Alzheimer: Das große Vergessen

Am Dienstag ist Welt-Alzheimer-Tag: In Deutschland sind 1,2 Millionen Menschen erkrankt. Bis 2050 könnten es 115 Millionen weltweit sein. Experten fordern mehr Pflegekräfte und Geld für Angehörige.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Englands große alte Dame: Die 84-jährige Maggie Thatcher vergangene Woche beim Papstbesuch in London.
AP Englands große alte Dame: Die 84-jährige Maggie Thatcher vergangene Woche beim Papstbesuch in London.

Am Dienstag ist Welt-Alzheimer-Tag: In Deutschland sind 1,2 Millionen Menschen erkrankt. Bis 2050 könnten es 115 Millionen weltweit sein. Experten fordern mehr Pflegekräfte und Geld für Angehörige.

KÖLN Beim Papstbesuch am Wochenende musste Margaret Thatcher von zwei Männern gestützt werden. Die „Eiserne Lady“ ist an Alzheimer erkrankt – so wie 35 Millionen Menschen weltweit. Allein in Deutschland gibt es 1,2 Millionen Erkrankte. Bis 2050 könnten es 115 Millionen weltweit sein. Am Dienstag kommen zum Welt-Alzheimer-Tag Experten und Politiker zusammen.

Alzheimer lässt Hirnzellen absterben, löscht Erinnerungen und verändert die Persönlichkeit. Alzheimerpatienten finden sich zeitlich und räumlich nicht zurecht. Sie sind hilflos und brauchen rund um die Uhr Betreuung. Demenzkranke vergessen, wer sie sind, erkennen Freunde und Familie nicht mehr.

Rund 60 Prozent der Demenzkranken werden zu Hause gepflegt – eine große Belastung für die Angehörigen. „Hier ist erhebliche Unterstützung nötig – finanziell, aber auch von den Kapazitäten her“, sagt Gereon Fink, Direktor der Neurologischen Klinik an der Universität Köln. Er fordert mehr Pflegekräfte. Auch die Heime seien nicht gut gerüstet. „Man erwartet Leute, die sich auskennen, aber das ist leider oft nicht gegeben“, erklärt Sabine Jansen von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

Heilbar ist Alzheimer nicht, aber es gibt Möglichkeiten, vorzubeugen: Ein hohes Bildungsniveau und rege geistige Aktivität schützen vor Demenz, erklärt Fink. „Regelmäßiger Sport und Bewegung ist ganz wichtig zur Vorbeugung“, so der Neurologe. Diabetes und Fettstoffwechselerkrankungen hingegen begünstigen Alzheimer.

Ab heute gibt es das neue Internetportal „www.wegweiser-demenz.de“, das über die Krankheit informiert. gb

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.