Kopenhagen kassiert jahrelang zu viel Geld für Heiraten

Die dänische Hauptstadt muss nun einen Millionenbetrag an vor allem ausländische Paare erstatten. Darunter dürften auch viele Vermählte aus Deutschland sein.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Im Rathaus von Kopenhagen wurde im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Eheschließungen verzeichnet. (Archivbild)
Im Rathaus von Kopenhagen wurde im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Eheschließungen verzeichnet. (Archivbild) © Steffen Trumpf/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Kopenhagen

Dänemark ist dank liberaler Gesetzgebung ein beliebtes Ziel für Heiratswillige - ein klein bisschen wie Las Vegas in den USA. Doch wie sich nun herausstellt, wurde den frisch Vermählten jahrelang zu viel Geld abgeknöpft. 

Wie die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf einen Bericht der Zeitung "Politikken" meldete, wurde 12.000 Paaren, vornehmlich aus dem Ausland, zu Unrecht jeweils 1.500 Kronen (rund 200 Euro) in Rechnung gestellt. Die rechtswidrige Praxis sei seit 2018 angewandt worden. Das Rathaus müsse nun 23 Millionen Kronen (rund drei Millionen Euro) erstatten, hieß es weiter. 

"Wirklich unglücklich und bedauerlich"

Das Kulturdezernat der Stadt Kopenhagen bestätigte den Fehler auf dpa-Anfrage. Es sei "wirklich unglücklich und bedauerlich", sagte Kulturbürgermeisterin Mia Nyegaard einer Stellungnahme zufolge. Die widerrechtliche Vorgehensweise sei sofort eingestellt worden, als sie im Frühjahr 2025 ans Licht gekommen war, so Nyegaard weiter.

Das zuständige Komitee müsse nun entscheiden, wie weiter verfahren werde, da der Wegfall der Einnahmen eine finanzielle Herausforderung sei. Wie die Rückzahlung vonstattengehen soll, könne derzeit noch nicht beantwortet werden. 

Anforderungen in Deutschland sind sehr hoch

Es gilt als wahrscheinlich, dass viele der betroffenen Paare aus Deutschland kamen. Zahlen konnte das Dezernat aber nicht nennen. Dänemark ist wegen seiner vergleichsweise liberalen Regelung für Eheschließungen beliebt. Das gilt vor allem für Paare, bei denen ein Partner keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hat oder aus anderen Gründen die hohen Anforderungen deutscher Behörden nicht erfüllen kann. 

Ein Beispiel dafür: Ausländer, die in Deutschland heiraten wollen, müssen grundsätzlich ein Ehefähigkeitszeugnis vorlegen, das bescheinigt, dass nach dem Recht des Heimatstaates nichts gegen die Ehe der Verlobten spricht. Wenn das Heimatland ein solches Dokument nicht ausstellt, muss man sich von der Pflicht befreien lassen. Dafür sind etliche aktuelle Dokumente notwendig, die beispielsweise für Flüchtlinge nicht zu bekommen sind. Deutschland erkennt Eheschließungen aus Dänemark jedoch an. 

Das Kopenhagener Rathaus verzeichnete laut Ritzau im vergangenen Jahr mit 8.000 standesamtlichen Hochzeiten eine Rekordzahl an Eheschließungen. Davon entfielen 5.000 auf Ausländer.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.