Kommt die Wolke wieder zurück?
MÜNCHEN - Wer in den nächsten Tagen fliegen will, sollte einen Plan B haben. Schon am Mittwoch, könnte der nächste Asche-Schwall Deutschland erreichen. Kritik am Flugverbot und an den kurzen Warnungen
„Es ist für Flugreisende nicht ganz verkehrt, einen Plan B zu haben, wie sie ans Ziel kommen“, rät der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Er muss es wissen. Denn seine Kollegen beobachten die Aschewolke aus dem isländischen Vulkan und geben die Hinweise für Flugverbote heraus. Nach der aktuellen Wetterlage könnte es am Mittwoch wieder zu Flugverboten kommen.
Gewisses weiß noch keiner. Klar war am Montag nur, dass es heute, Dienstag, über München keine Einschränkungen geben wird. „Die Wettersituation ist für die nächsten Tage weiter kritisch“, so der Deutsche Wetterdienst: „Es kann sein, dass die Wolke wieder reindriftet. Aber genau wissen tun wir das nicht.“
Die Meldungen kommen im Gegensatz zu den Anfangszeiten des Vulkanausbruchs vor drei Wochen sehr kurzfristig. Am Sonntag waren viele Flughafenbetreiber verärgert, wie spät die Warnungen kamen. Meist erst eine Stunde vorher. Da arbeiten die Vulkanbeobachter in London, der Deutsche Wetterdienst und die Deutsche Flugüberwachung zusammen.
Kürze oder Chaos? Das war am Sonntag in München die Frage. Um 14.50 Uhr wurde mitgeteilt, dass der Flughafen zehn Minuten später gesperrt wird. Um 20.09 Uhr hieß es: Er wird um 23 Uhr wieder geöffnet. Keine halbe Stunde später wurde die Öffnung auf 21 Uhr vorgezogen: weil der Regen die Asche abgeregnet hat.
Die Lufthansa und Air Berlin zweifelten den Sinn der Sperrungen an. In München waren rund 505 der 1027 geplanten Starts und Landungen betroffen. Rund 500 Fluggäste übernachteten auf Notbetten. Montag lief alles weitgehend normal. 51 Langstreckenflieger wurden annulliert: Nachwehen des Sonntags.
Willi Bock