Klimawandel und Hausbau: Worauf es beim Neubau heute ankommt

Der Klimawandel lässt auch die Anforderungen an den Neubau steigen. Für angehende Hausbauer bedeuten steigende Energiepreise und neue gesetzliche Auflagen neue Herausforderungen. Worauf es heute beim Hausbau ankommt.
(elm/spot) |
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Für die Zukunft zu bauen, heißt heute: den Klimawandel mitdenken!
Für die Zukunft zu bauen, heißt heute: den Klimawandel mitdenken! © artas/iStock via Getty Images

Ein Haus zu bauen war schon immer eine Entscheidung für die Zukunft. Durch den Klimawandel verändert sich, was ein zukunftsfähiges Zuhause ausmacht. Hitzeperioden, Starkregen und Stürme nehmen zu. Gleichzeitig steigen die Energiepreise und die gesetzlichen Anforderungen. Wer heute baut, muss sich deshalb nicht nur mit Architektur und Finanzierung auseinandersetzen, sondern auch mit den Folgen des Klimawandels, Energieeffizienz und Versicherungsschutz.

Lage, Lage, Lage - aber bitte klimasicher

Die Wahl des Bauorts war schon immer entscheidend, heute ist sie es mehr denn je. Denn manche Regionen sind durch den Klimawandel stärker betroffen als andere. Überschwemmungen nach Starkregen, Hochwasser in Flussnähe oder Hitzestaus in Innenstädten können schnell zur Belastung oder sogar Gefahr werden.

Wer klug plant, meidet bekannte Hochwasser- oder Senkungsgebiete und informiert sich vor dem Grundstückskauf über örtliche Wetterrisiken - etwa mithilfe von Starkregengefahrenkarten oder Umweltberichten der Kommunen. Auch Hanglagen können kritisch sein, etwa wegen Erdrutschgefahr. Eine gute Durchlüftung und Schattenlage wiederum können in heißen Sommern zum echten Vorteil werden.

Energetisch bauen heißt doppelt sparen

Wer heute neu baut, hat die große Chance, von Anfang an auf höchste Energieeffizienz zu setzen - und sich damit für Jahrzehnte unabhängiger von Energiepreisen zu machen. Gebäude im KfW-Effizienzhausstandard oder als Passivhaus verbrauchen dank dicker Dämmung, luftdichter Bauweise und intelligenter Technik deutlich weniger Heizenergie. Gleichzeitig spielt die Materialwahl eine immer größere Rolle: Holz, Lehm, recycelter Beton oder Zellulosedämmstoffe sind ökologischer als herkömmlicher Beton oder Styropor - und oft nicht einmal teurer.

Auch die Außenhülle sollte an den Klimawandel angepasst sein. Gründächer, helle Fassadenfarben oder begrünte Fassaden schützen vor sommerlicher Überhitzung und verbessern das Mikroklima - so können begrünte Dächer die Umgebungstemperatur bei hohen Temperaturen um bis zu 20 Grad senken. Gleichzeitig dienen sie als Regenpuffer bei Starkniederschlägen.

Technik mitdenken: Wärmepumpe, PV & Speicher

Ein modernes Haus sollte möglichst energieautark funktionieren - nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch aus ökonomischen. Wer eine Wärmepumpe einplant, braucht keine fossilen Brennstoffe mehr. Strom dafür kann idealerweise über eine Photovoltaikanlage erzeugt werden. In Kombination mit einem Stromspeicher lässt sich der Eigenverbrauch steigern - besonders sinnvoll bei steigenden Netzentgelten.

Auch eine Wallbox fürs E-Auto sollte mitgedacht werden, selbst wenn sie noch nicht sofort installiert wird. Ebenso lohnen sich Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung oder smarte Steuerungen, die den Energieverbrauch automatisch optimieren. Wichtig: Für viele dieser Technologien gibt es Förderprogramme, etwa von der KfW oder BAFA.

Klimawandelfest bauen - gegen Hitze, Sturm und Regen

Neben Energiefragen geht es beim Hausbau zunehmend um Widerstandsfähigkeit gegenüber extremem Wetter. Denn auch das schönste Niedrigenergiehaus hilft wenig, wenn es nach dem ersten Hagelsturm sanierungsbedürftig ist. Deshalb sollten Bauteile wie Dachziegel, Fenster und Rollläden sturmsicher ausgelegt sein. Auch das Entwässerungskonzept spielt eine Rolle: Rückstauklappen, Zisternen oder Versickerungsflächen auf dem Grundstück helfen, Starkregen zu bewältigen.

Für den sommerlichen Hitzeschutz empfehlen sich außenliegende Verschattungen, gute Dämmung - und möglichst wenig Glasflächen nach Süden. Auch eine Begrünung rund ums Haus oder große Bäume können helfen, die Umgebungstemperatur zu senken.

Nicht vergessen: der richtige Versicherungsschutz

Auch mit bester Planung lassen sich Schäden durch Wetterextreme nicht komplett ausschließen. Deshalb ist der Versicherungsschutz essenziell - und sollte frühzeitig bedacht werden. Eine Wohngebäudeversicherung sollte ohnehin jeder Hausbesitzer haben, aber diese deckt nicht alle Naturgefahren ab, warnt die Grundeigentümer-Versicherung GEV. Schäden durch Sturm und Blitz, Hagel, Feuer oder auch Leitungswasser sind normalerweise in Wohngebäudeversicherungen inkludiert. Für klassische Klimaschäden beispielsweise durch Starkregen, Überschwemmung, Schneedruck oder Erdrutsch ist allerdings eine Elementarschadenversicherung notwendig, entweder als Zusatzmodul oder separat.

Fazit: Vorausschauend bauen heißt krisenfest bauen

Klimafreundlich zu bauen ist heute keine Idealvorstellung mehr, sondern eine Notwendigkeit - auch aus ganz praktischen Gründen. Wer sein Haus gut plant, schützt nicht nur das Klima, sondern auch sich selbst und seinen Geldbeutel. Entscheidend ist, kluge Entscheidungen frühzeitig zu treffen: bei der Lage, der Bauweise, der Technik und beim Versicherungsschutz. So entsteht ein Zuhause, das nicht nur heute funktioniert - sondern auch den Herausforderungen von morgen gewachsen ist.

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