Kleiner Hund, Riesenmut
Tapferkeitsmedaille für einen Terrier: Hund George verteidigte eine Gruppe von Kindern gegen wütende Pitbulls – und wurde totgebissen
WELLINGTON Vergessen Sie Lassie, Kommissar Rex, Struppi und Idefix: Der berühmteste Hund der Welt heißt George und stammt aus Neuseeland. Eine britische Tierrechtsorganisation hat den Jack-Russel-Terrier gestern mit einer Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Leider posthum – denn der kleine neuseeländische Hund ist längst tot.
Vor zwei Jahren war die Geschichte nur eine kleine Zeitungsnotiz: Im Mai 2007 hatte Terrier George mit fünf Nachbarskindern gespielt, als plötzlich zwei streunende Pitbulls auf das Grüppchen losgingen. In George erwachte der Beschützerinstinkt, er griff die beiden viel größeren Hunde an. "George war sehr mutig, er hat sich ihnen entgegengestellt. Er sprang sie an und versuchte, sie von den Kindern abzuhalten", erzählt sein Herrchen Allan Gay. "Dabei ist er noch nicht mal 30 Zentimeter hoch."
Er hatte den Mut eines Löwen
Seinen Mut bezahlte George mit dem Leben. "George hat versucht, uns zu schützen, aber dann haben sie angefangen, ihn zu beißen", erzählt die kleine Darryl Wilson. Passanten eilten dem Hund zwar noch zu Hilfe, aber er war so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste. "Zweifellos war George ein kleiner Hund mit dem Mut eines Löwen", sagt Jan McLoughlin, der Leiter der Tierrechtsorganisation "People’s Dispensary for Sick Animals" (PDSA). "Wir sind sehr stolz, diesen außerordentlich mutigen Hund zu ehren."
Der 71-jährige Besitzer nahm die Nachricht eher nüchtern auf: "Das ist ja nett, aber ich hoffe, es reicht jetzt langsam mit den Ehrungen", sagte Allan Gay. Vergangenes Jahr hatte ein Vietnam-Veteran George seinen "Purple-Heart"-Orden vermacht, in seiner Heimatstadt Taranaki steht ein George-Denkmal in Bronze und die schwedische Popgruppe "Talkabouts" schrieb sogar einen Song, Titel: "Dog George".
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