Kinder wollen sich vor allem geborgen fühlen

München - Geld und Durchsetzungsfähigkeit - das ist eher was für Erwachsene. Die Kleinen setzen dagegen auf Werte wie Freundschaft und Vertrauen, zeigt das "Kindermonotoring 2008"
Geld, Durchsetzungsfähigkeit, Ordnung – das sind Tugenden, die Erwachsenen im Berufsleben vorrangig abverlangt werden. Doch bei Kindern kommen diese Werte eher an letzter Stelle. Ihnen sind Freundschaft, Geborgenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen viel wichtiger. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Umfrage des Kindermagazins Geolino in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Unicef.
Wirtschaftlich schwierige Zeiten und instabile soziale Beziehungen, die natürlich auch die 6- bis 14-Jährigen schon zu spüren bekommen, lassen die Sehnsucht nach Geborgenheit und Orientierung wachsen, so die Interpretation der Autoren der Studie (siehe auch Tabelle).
Interessant ist, dass neben Eltern, Großeltern und mit wachsenden Alter auch Freunden, die Orientierung stärker als in vergangenen Jahren auch wieder in traditionellen Institutionen wie bei Lehrern, in Vereinen oder Kirchen gesucht wird. Politiker, Prominente und Medien spielen bei der Wertevermittlung dagegen eine eher untergeordnete Rolle.
Schon für die jüngsten der befragten Ängste spielt das Thema Ängste eine große Rolle. Jedes zehnte Kind in Deutschland hat danach Angst vor der Schule. Nahezu ein Viertel fürchtet sich vor dem Verlust der Eltern oder nahen Angehörigen. Dazu gehört auch die Angst vor Scheidungen. Der Kinderwerte-Monitor 2008 zeige, dass Kinder Erwachsene brauchen, „die sich Zeit für sie nehmen können und ihnen glaubhaft Werte vorleben. Starke Familien, die ihren Kindern ein anregungsreiches und verlässliches Umfeld bieten, sind die beste Basis für einen guten Start ins Leben“. mh