Kind stirbt bei Verfolgungsjagd: Haftbefehl gegen Polizisten

Ein Junge fährt mit einem E-Scooter und flieht, als die Polizei ihn kontrollieren will. Die Beamten nehmen die Verfolgung auf - mit schwerwiegenden Folgen.
dpa |
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Vergangene Woche war ein Kind bei der Verfolgungsjagd in der belgischen Hauptstadt ums Leben gekommen.
Vergangene Woche war ein Kind bei der Verfolgungsjagd in der belgischen Hauptstadt ums Leben gekommen. © Anna Ross/dpa
Brüssel

Nach der tödlichen Verfolgungsjagd eines Jungen auf einem E-Scooter mit der Polizei in Belgien hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen Polizisten erlassen. Dem Fahrer des Polizeiwagens wird "bösartige Behinderung des Verkehrs mit Todesfolge" vorgeworfen, wie der Brüsseler Staatsanwalt Julien Moinil mitteilte. Für diese Tat sei ein Strafmaß von 20 bis 30 Jahren Haft vorgesehen.

Der Beamte befinde sich nun mit elektronischer Fußfessel im Hausarrest. Gegen die Beifahrerin sei derzeit keine Klage erhoben worden. Nach widersprüchlichen Angaben seien die Handys einiger Polizisten beschlagnahmt worden, sagte Moinil.

Kind von Polizeiwagen überrollt

Vergangene Woche war ein 2013 geborener Junge bei der Verfolgungsjagd in der belgischen Hauptstadt ums Leben gekommen. Den Angaben zufolge wollte der Junge bei einer Kontrolle fliehen, die Beamten nahmen daraufhin die Verfolgung auf. Den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge fuhren die Polizisten mit über 40 Stundenkilometern dem Jungen in einen Park hinterher. Blaulicht und Martinshorn seien nicht eingeschaltet gewesen.

Den Erkenntnissen zufolge sei der Junge von den Rädern des Fahrzeugs überrollt worden und infolgedessen gestorben, so der Staatsanwalt weiter. Zwar habe die Polizei den Jungen nicht absichtlich töten wollen. Derzeit werde aber davon ausgegangen, dass der Junge auf dem E-Scooter um jeden Preis hatte behindert werden sollen. "Der Jugendliche hatte sich nichts weiter vorzuwerfen, außer dass er auf dem Tretroller unterwegs war", sagte Moinil. In Belgien dürfen E-Scooter ab 16 Jahren gefahren werden.

Der Vorfall beschäftigt das Land, die Anteilnahme ist groß. Mehrere hundert Menschen hatten unter anderem am Sonntag in dem Park des Jungen gedacht und etwa Blumen und Kerzen zum Ort des Geschehens gebracht.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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