Justiz nennt Beschuldigte für Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Fünf Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Staatsanwaltschaft erstmals einzelne Personen beschuldigt. Vorher richteten sich die Ermittlungen gegen Unbekannt.
dpa |
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Fünf Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Staatsanwaltschaft erstmals einzelne Personen beschuldigt. Vorher richteten sich die Ermittlungen gegen Unbekannt.

Köln - Die Staatsanwaltschaft nahm 89 Personen ins Visier, die in irgendeiner Weise am U-Bahn-Bau unter dem Archivgebäude beteiligt waren.

Dabei geht es um Verantwortliche bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB), bei den Baufirmen, ihren Fachplanern und Subunternehmern. Namen wurden nicht veröffentlicht. "Ob und wann Anklagen erhoben werden, ist völlig offen", sagte am Montag Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Das Ende der Ermittlungen sei nicht abzusehen.

Wenn die Staatsanwaltschaft bis zum 3. März keine Beschuldigten festgelegt hätte, wäre der Fall verjährt, weil das Unglück dann fünf Jahre her ist. Die Staatsanwaltschaft betonte am Montag, "dass die Einleitung des Ermittlungsverfahrens allein der Notwendigkeit der Unterbrechung der laufenden Verjährungsfrist geschuldet" sei.

Das Archiv war am 3. März 2009 eingestürzt. Zwei Anwohner starben, der Schaden wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Dass der Einsturz durch den U-Bahn-Bau ausgelöst wurde, gilt als sicher. Woran es genau lag, ist umstritten.

Die Staatsanwaltschaft begründet die lange Dauer der Ermittlungen unter anderem damit, dass zunächst die verschütteten Archivalien geborgen werden mussten. Anschließend wurde an der Einsturzstelle ein kompliziertes Bauwerk errichtet. Diese Konstruktion soll es Tauchern ermöglichen, unter Wasser die vermutete Schadstelle zu untersuchen. Nur wenn die Ursache eindeutig bewiesen werden kann und wenn sie auf konkretes Fehlverhalten zurückgeht, können Schadenersatzansprüche durchgesetzt werden.

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