Juristische Niederlage in Deutschland, Trauung in Neuseeland

Frankfurt – Niederlage für die "Pastafari": Der Religions-Satire-Verein "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters" darf im brandenburgischen Templin nicht mit eigenen Schildern für seine "Nudelmesse" werben. Das hat das Landgericht Frankfurt (Oder) diese Woche in einem Zivilverfahren entschieden. Der Verein hatte den Landesbetrieb Straßenwesen verklagt. Die Behörde sollte Schilder mit dem Abbild eines glubschäugigen Spaghettimonsters an den vier Ortseingängen von Templin dulden, auf denen die "Nudelmesse" für jeden Freitag angekündigt wird.
Die Anhänger des "fliegenden Spaghettimonsters" nennen sich selbst "Pastafari". Für den Templiner Vorsitzenden Rüdiger Weida kam die Klageabweisung nicht überraschend. "Dieses Urteil ist nur der Schritt in die nächste Instanz", sagte er. "Wir werden in Berufung gehen und vor dem Brandenburger Oberlandesgericht weiter kämpfen."
Neuseeländische Spaghetti-Trauung: "Eine konventionelle Ehe wäre für uns nicht in Frage gekommen"
Ganz anders sieht die Situation derzeit in Neuseeland aus: Dort muss "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters" nicht mehr um ihre Anerkennung kämpfen, sondern besiegelt erstmals eine Ehe. Das Land war nach Angaben der Bewegung das erste, das ihr eine Lizenz zum Vollzug von Eheschließungen erteilte. "Eine konventionelle Ehe wäre für uns nicht in Frage gekommen", sagte die Braut, Marianna Young, dem Sender Radio New Zealand am Freitag.
Das Fest soll am Samstag steigen. Mit der Zeremonie ist die Eheschließung rechtskräftig. Das Brautpaar muss nicht mehr zum Standesamt. Die Bewegung entstand 2005 aus Protest gegen die Anerkennung einer pseudowissenschaftlichen Evolutionslehre in US-Schulen.