Jugendlicher bei Krawallen in Ägypten erschossen
Nach der Sperre gegen den ägyptischen Fußballverein al Masri haben sich Fans und Sicherheitskräfte in der Nacht zum Samstag in der Stadt Port Said heftige Auseinandersetzungen geliefert.
Kairo - Dabei sei ein Jugendlicher mit einem Schuss in den Rücken getötet worden, teilte ein Vertreter der Gesundheitsbehörden mit. 25 Menschen seien verletzt worden, als Soldaten und Polizisten Tränengas in die Menge feuerten. Die Demonstranten hätten am Freitagabend Straßen blockiert und Autoreifen in Brand gesetzt, berichteten Augenzeugen.
Später seien sie zu einem Verwaltungsgebäude gezogen. Soldaten und Polizisten hätten das Haus abgeriegelt. Nach den schweren Zusammenstößen mit 74 Toten am 1. Februar hatte der ägyptische Fußballverband den Verein al Masri für zwei Spielzeiten aus der Liga ausgeschlossen.
Das Stadion von Port Said wurde für drei Jahre gesperrt. Gegen ihren Verein sei eine Medienkampagne initiiert worden, sagten die Fans von al Masri. So hatte zuletzt ein Sportreporter die Strafmaßnahmen als nicht weitreichend genug kritisiert.
Anklage gegen führende Polizeibeamte erhoben
Wegen der tödlichen Auseinandersetzungen von Anfang Februar erhob die Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen 75 Verdächtige. Darunter sind auch neun leitende Polizeibeamte. Sie sollen die Angriffe von Anhängern des Vereins al Masri auf Fans des Kairoer Teams al Ahli unterstützt haben.
Funktionäre der Heimmannschaft und die Beamten hatten Berichten zufolge von den Angriffsplänen auf die Fußballfans aus der Hauptstadt gewusst. So seien die Fans von al Masri vor dem Spiel absichtlich nicht nach Waffen durchsucht worden.
Sie hätten Stöcke, Messer und Sprengsätze in das Stadion geschmuggelt. Viele der mutmaßlichen Täter seien der örtlichen Polizei als Kriminelle bekannt gewesen.