Jede achte Taxifahrt laut Test „mangelhaft“

Taxifahrten hat der ADAC getestet - und dabei schlechte Noten vergeben. Spitze in der Rangliste ist Nürnberg, Schlusslicht Frankfurt. München liegt auf Platz vier. Was es zu kritisieren gab.
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Martha Schlüter Illustration

MÜNCHEN - Taxifahrten hat der ADAC getestet - und dabei schlechte Noten vergeben. Spitze in der Rangliste ist Nürnberg, Schlusslicht Frankfurt. München liegt auf Platz vier. Was es zu kritisieren gab.

Jede achte Taxifahrt ist bei einem Test im Auftrag des ADACs mit den Bewertungen „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ durchgefallen. Vor allem die Fahrer ernteten dabei Kritik, wie der Verkehrsclub am Dienstag mitteilte. Fast jeder fünfte erreichte mit Verhalten und Fahrstil nicht einmal ein „Ausreichend“. Getestet wurden 200 Fahrten in zehn Großstädten.

Teilweise seien die Fahrer gerast und zu dicht aufgefahren, hätten rote Ampeln und Einbahnstraßen missachtet oder während der Fahrt ohne Freisprechanlage telefoniert, kritisierte der ADAC. Auch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hätten bei manchen Fahrern deutlich zu wünschen übriggelassen. Mit jedem zehnten Fahrer sei zudem die Verständigung wegen mangelnder Deutschkenntnisse schwierig gewesen.

Insgesamt sei das Taxigewerbe trotzdem besser als sein Ruf, erklärte der Automobilclub. 70 Prozent aller Fahrten seien mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet worden. Zudem sei vielen Fahrern für ihre Auskünfte über Restaurants und Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt ein großes Lob auszusprechen.

Positiv fiel auch das Ergebnis im Bereich „Routentreue und Tarif“ aus. Nicht einmal bei jeder zehnten Fahrt sei hier etwas zu bemängeln gewesen. So hätten die Taxifahrer nur sehr selten Umwege gemacht. Allerdings seien die Gebührenordnungen der einzelnen Städte unterschiedlich und teilweise verwirrend.

Fahrzeuge in guten Zustand aber manchmal dreckig

Auch Zustand und Ausrüstung der Fahrzeuge schnitten gut ab. Hier wurden nur bei elf Prozent der Fahrten schlechte Bewertungen vergeben. Allerdings hätten die Tester in 55 Prozent der Fälle nicht mit Kreditkarte bezahlen können und nicht wenige Fahrzeuge hätten schon länger keinen Staubsauger mehr gesehen.

Die besten Noten vergaben die Tester in Nürnberg. Dort wurden alle 20 Fahrten mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, im Schnitt gab es dort 85,8 von 100 möglichen Punkten. Dahinter folgten Leipzig mit 85,0 Punkten, Köln (83,8), München (83,4) und Dresden (83,2). Am schlechtesten schnitt Frankfurt mit 76,8 Punkten ab. Vorletzter wurde Berlin mit 78,1 Punkten hinter Hamburg (79,3), Hannover (79,9) und Stuttgart (80,5).

Als Konsequenz aus dem Test fordert der ADAC unter anderem, die Taxiordnungen sowie die Ausbildung der Fahrer bundesweit zu vereinheitlichen. Außerdem solle es mehr Kontrollen geben, und bei Verstößen müsse konsequent durchgegriffen werden.

Im Auftrag des Automobilclubs hatten professionelle Tester in den zehn Großstädten jeweils 20 Fahrten auf typischen Strecken wie Bahnhof – Hotel, Stadtrand – Innenstadt oder Oper – Restaurant unternommen. Jede Strecke wurde am Tag und in der Nacht sowie von Männern und Frauen gefahren. Die Bewertung des Fahrers floss mit 40 Prozent ins Ergebnis ein, ebenso der Bereich Routentreue und Tarif. Das Fahrzeug machte 20 Prozent aus.

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