Japans Angst vor der Kernschmelze

In dem beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima hat sich offenbar eine Explosion ereignet. Es habe Explosionsgeräusche gegeben, danach sei weißer Rauch aufgestiegen
von  dpa
Das AKW Kashiwazaki-Kariwa: Nicht so erdbebensicher wie gedacht.
Das AKW Kashiwazaki-Kariwa: Nicht so erdbebensicher wie gedacht. © dpa

In dem beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima hat sich offenbar eine Explosion ereignet. Es habe Explosionsgeräusche gegeben, danach sei weißer Rauch aufgestiegen.

Tokio - In dem beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima hat sich offenbar eine Explosion ereignet. Es habe Explosionsgeräusche gegeben, danach sei weißer Rauch aufgestiegen, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Die Ursache sei noch unbekannt.    Fernsehbilder des Senders deuten darauf hin, dass bei der Explosion Teile der Gebäudehülle des Reaktors Fukushima 1 weggebrochen sind. 

Laut dem Betreiber Tepco scheine es mehrere Verletzte zu geben, meldete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, vier Menschen seien verletzt worden.    

Die Lage in dem Meiler hatte sich zuvor nach dem Ausfall des Kühlsystems dramatisch zugespitzt. In der Nähe des Atomkraftwerks sei radioaktives Cäsium festgestellt worden, berichtete Kyodo am Samstag unter Berufung auf die Atomsicherheitskommission. Es sei möglich, dass in dem Reaktor eine Kernschmelze ablaufe.

Ein japanischer Regierungssprecher hat die Lage nach der Explosion im Atomkraftwerk Fukushima als eine „vermutlich sehr ernste Situation“ bezeichnet. Er rief die Bevölkerung auf, ruhig zu bleiben, meldete der Fernsehsender NHK.

Die japanische Regierung hat den Evakuierungsradius um die beschädigten Kernkraftwerke Fukushima Eins und Zwei von 10 auf 20 Kilometer ausgeweitet. Die Provinzregierung habe eine entsprechende Weisung des Premierministerbüros erhalten, meldet die Agentur Jiji. Die radioaktive Strahlung sei nach einem Anstieg wieder am Fallen, so die Agentur Kyodo.

Japan: Bilder einer nationalen Katastrophe:

 

 

In weiten Teilen des Inselreiches bebte die Erde immer wieder. Der Großraum Tokio wurde am Samstagmorgen (Ortszeit) von einer weiteren schweren Erschütterung heimgesucht. Auch in der Provinz Nagano gab es starke Nachbeben. An mehreren Stellen brannten weiter Feuer. Das japanische Fernsehen zeigte Bilder von großflächigen Überschwemmungen an der Küste. Viele Menschen verbrachten die eiskalte Nacht frierend im Freien auf den Dächern umfluteter Häuser.

Die Stadt Rikuzentakata mit etwa 25 000 Einwohnern wurde nach Angaben der Feuerwehr fast vollständig von dem verheerenden Tsunami am Vortag zerstört. Die Zahl der Toten nach dem gewaltigen Erdbeben der Stärke 8,9 und dem anschließenden Tsunami wird wahrscheinlich auf mehr als 1000 steigen.

 

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