Jahrelange Vergewaltigungen? - Polizei räumt Fehler ein

Hat ein Mann aus Niedersachsen jahrelang seine Frau vergewaltigt und Tatvideos veröffentlicht? Ein Medienbericht legt das nahe. Die Polizei Hamburg räumt in dem Zusammenhang massive Fehler ein.
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Bei der Staatsanwaltschaft Verden wird wegen möglicher jahrelanger Vergewaltigung einer Frau ermittelt. (Archivbild)
Bei der Staatsanwaltschaft Verden wird wegen möglicher jahrelanger Vergewaltigung einer Frau ermittelt. (Archivbild) © Sina Schuldt/dpa
Verden/Hamburg

Ein Mann steht im Verdacht, seine Frau jahrelang vergewaltigt und Tatvideos im Internet veröffentlicht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt, wie ein Sprecher der Strafverfolgungsbehörde auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatte das Reportageformat "STRG_F" berichtet. 

In dem Bericht heißt es zudem, dass das Bundeskriminalamt (BKA) Informationen zu dem Sachverhalt an die Polizei Hamburg gegeben habe. Ermittlungen dort seien aber erst nach mehr als einem Jahr eingeleitet worden. Die Hamburger Polizei räumt auf Nachfrage die Verzögerung als Fehler ein und hat nach eigenen Angaben interne Verwaltungsermittlungen aufgenommen. 

Hamburger Polizei bedauert "erheblichem Verzug"

"Wir bedauern zutiefst, dass die Ermittlungen erst mit so erheblichem Verzug aufgenommen wurden und erfahrenes Leid nicht schon viel früher beendet wurde", teilten die Beamten aus der Hansestadt mit. Die Polizei übernehme Verantwortung und sei mit der zuständigen Polizeiinspektion im Austausch darüber, wie die betroffene Frau unterstützt werden könne.

Der Mann aus Niedersachsen konnte laut dem Bericht von "STRG_F" mindestens 15 Jahre lang wiederholt seine Ehefrau betäuben, vergewaltigen und Videos der Taten öffentlich auf Pornoseiten hochladen, ohne ins Visier der Polizei zu geraten. Die Staatsanwaltschaft Verden teilte nun mit, dass gegen Unbekannt ermittelt werde, weil der ursprünglich Beschuldigte nicht mehr lebe. Der 60-jährige Mann starb laut "STRG_F" bei einem Unfall ohne Fremdeinwirkung. 

Interne strafrechtliche oder disziplinarische Folgen werden geprüft

Die Hamburger Polizei teilte mit, dass durch Veränderung der Prozesse sichergestellt werde, dass sich ein solcher Fehler niemals wiederhole. "In diesem Zusammenhang werden auch mögliche strafrechtliche oder disziplinarische Folgen geprüft", hieß es weiter. Nach eigener Darstellung wurden Infos im Juli 2023 weitergeleitet, Ermittlungen in Hamburg jedoch erst im Oktober 2024 aufgenommen. 

Das BKA erklärte auf Anfrage, warum die Hamburger Polizei überhaupt involviert ist. Die Rechercheerkenntnisse seien dahin weitergeleitet worden, weil der NDR, der das Funk-Format "STRG_F" produziert, dort einen Sitz habe.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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