ISS-Astronauten müssen Leck abdichten
Zwei Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) bereiteten sich auf einen Außeneinsatz am Samstag vor, um ein Leck im Kühlsystem zu beheben. Das gab die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Freitag vor Journalisten in Houston (Texas) bekannt.
Washington/Moskau - "Wir schicken zwei Besatzungsmitglieder in Stoff und Gummi-Druckanzügen durch die Luftschleuse", schrieb der kanadische ISS-Kommandeur Chris Hadfield bei Twitter.
Zuvor war bekanntgeworden, dass Ammoniak aus der ISS ins All entweicht. Das giftige Gas dient zur Kühlung eines Stromkreislaufs auf dem Außenposten der Menschheit in rund 410 Kilometern Höhe. "Das System könnte durch einen Mikrometeoriten oder ein Stück Weltraummüll beschädigt worden sein", sagte ISS-Manager Mike Suffredini. Selten sind Außeneinsätze im All derart kurzfristig anberaumt worden. Doch die Crew versuche, das Leck zu orten, bevor noch mehr Ammoniak aus dem System entweiche. "Wir sprechen von einem sehr, sehr kleinen Loch", so Suffredini.
Es handele sich um ein "sehr ernstes" Problem, sagte der zuständige russische Experte Wladimir Solowjow der Agentur Interfax. Crew und Station seien aber nicht in Gefahr, so die Nasa. "Das ganze Team funktioniert wie ein Uhrwerk, bereitet sich auf morgen vor. Ich bin so stolz, Kommandeur dieser Crew zu sein. Solche großartigen, fähigen, lustigen Menschen", schrieb Hadfield.
Aus russischen Raumfahrtkreisen verlautete, dass auch eine Verschiebung der in Kürze geplanten Rückkehr von drei Besatzungsmitgliedern möglich sei. Außer Hadfield, Chris Cassidy und Tom Marshburn arbeiten zurzeit die russischen Kosmonauten Roman Romanenko, Pawel Winogradow und Alexander Missurkin in der ISS.
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