Internationale Walfangkommission endet mit Eklat

Mit einem Eklat ist die 63. Internationale Walfangkommission auf der britischen Kanalinsel Jersey zu Ende gegangen.
dpa |
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London - Die Walfangländer Japan, Norwegen und Island, die sich dem seit 1986 geltenden internationalen Walfangverbot widersetzen, hätten eine Abstimmung über ein Schutzgebiet im Südatlantik boykottiert, teilten Vertreter von Tierschutzorganisationen nach Abschluss der Konferenz am Freitag mit.

Es habe "kuriose Debatten" und eine neunstündige Unterbrechung der Verhandlungen gegeben, bevor die Gespräche ergebnislos beendet wurden, berichtete Sandra Altherr, die für die Organisation Pro Wildlife an der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission teilgenommen hatte.

Den Antrag auf ein großes Schutzgebiet im Südatlantik vom Äquator bis zur Antarktis hatten die Länder Lateinamerikas gestellt. Obwohl dort derzeit kein Walfang stattfinde, habe vor allem Japan dagegen opponiert, sagte Nicolas Entrup von der Gesellschaft zum Schutz von Walen und Delfinen (WDCS).

Trotz des Moratoriums von 1986 werden weltweit jedes Jahr noch immer weit mehr als 1000 Großwale erlegt. Gegen zunächst erbitterten Widerstand hat die IWC zumindest eine innere Reform zur Korruptionsbekämpfung durchsetzen können.

Die 89 Mitgliedsländer beschlossen auf der am Donnerstag zu Ende gegangenen Jahrestagung ein Papier, das von Großbritannien eingebracht und von der EU unterstützt wurde. Demnach dürfen unter anderem Mitgliedsbeiträge nicht mehr bar bezahlt werden. Japanische Gesandte hatten nach Angaben von Walschützern kleinen IWC-Mitgliedsländern die Mitgliedsbeiträge bezahlt, die Voraussetzung für das Stimmrecht sind. "Nun gilt es, aus der Walfangkommission eine Walschutzkommission zu machen", sagte Ralf Sonntag, Deutschland-Chef des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW).

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