Im Outback gerettete Deutsche aus dem Krankenhaus entlassen
Die aus der australischen Wildnis gerettete deutsche Backpackerin Carolina Wilga ist Berichten zufolge nach fünf Tagen aus dem Krankenhaus in Perth entlassen worden. Ob sie noch in Down Under bleibt oder abreisen wird, war zunächst unklar. Die Zeitung "The West Australian" berichtete am Nachmittag (Ortszeit), dass die 26-Jährige möglicherweise nach Deutschland fliegen werde, um ihre Familie zu sehen.
Die zwölf Tage lang vermisste Wilga war am Freitag zufällig von einer Passantin im westaustralischen Outback entdeckt und gerettet worden. Als sie gefunden wurde, war die junge Frau nach Polizeiangaben dehydriert, erschöpft und hungrig. Sie wurde umgehend ins Fiona Stanley Hospital in Perth, der Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia, geflogen.
Gleichzeitig kam sie den Behörden zufolge verhältnismäßig glimpflich davon: Sie hatte trotz ihrer tagelangen Odyssee lediglich Blessuren wie Sonnenbrand, zahlreiche Insektenstiche, Schnittwunden und eine Fußverletzung erlitten.
Zwölf Kilo verloren
Spurlos ist die Zeit im Outback nicht an ihr vorbeigegangen: In sozialen Netzwerken postete die Deutsche zuletzt, dass sie zwölf Kilo an Gewicht verloren habe. "Wenn man wieder zwölf Kilo zunehmen muss", schrieb sie zu einem Bild, auf dem sie fröhlich mit Blumen und jeder Menge Keksen und Kuchen in ihrem Krankenbett zu sehen ist. Speziell dankte sie dem deutschen Konsulat für die Versorgung mit Leckereien während ihres Klinikaufenthaltes.
Wilga reiste bereits seit zwei Jahren durch Australien. Dann aber verschwand sie mitsamt ihrem schwarz-silbernen Van spurlos. Ihr Telefon war ausgeschaltet, was die Sorgen noch erhöhte, weil sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert hatte.
Das Verschwinden der Deutschen löste eine riesige Suchaktion aus. Ihr Auto wurde am vergangenen Donnerstag im dichten Buschland der riesigen Karroun Hill Nature Reserve entdeckt - aber von der Backpackerin fehlte jede Spur. Schließlich wurde sie von einer zufällig vorbeifahrenden Australierin gerettet, der sie von einem Outback-Pfad aus hilfesuchend zugewinkt hatte.
Eiseskälte und sengende Sonne
In einer emotionalen Mitteilung hatte sich Wilga bei allen Helfern bedankt, die die Hoffnung nie aufgegeben hätten. "Ich bin einfach unendlich dankbar, dass ich überlebt habe", schrieb sie und erläuterte, dass sie die Kontrolle über das Fahrzeug verloren habe und einen Abhang hinuntergerollt sei. Bei dem Unfall habe sie sich schwer am Kopf verletzt, berichtete sie. "Infolge des Unfalls habe ich mein Auto völlig verwirrt verlassen und mich verirrt."
Manche Experten konnten kaum glauben, dass die junge Frau die lange Zeit unter schwierigsten Bedingungen bei nächtlicher Eiseskälte und sengender Sonne am Tag überlebt hat. Nach eigenen Angaben trank sie Regenwasser und Wasser aus Pfützen und übernachtete teilweise in Höhlen. In ihrer Mitteilung hieß es: "Der Gedanke an all die Menschen, die an mich geglaubt, nach mir gesucht und weiter für mich gehofft haben, gab mir in meinen dunkelsten Momenten die Kraft, weiterzumachen."
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