IC-Unfall löst Sicherheitsdebatte aus

Der Unfall eines Intercity-Zugs im Stuttgarter Hauptbahnhof hat eine Diskussion über mögliche Risiken infolge der Bauarbeiten für Stuttgart 21 entfacht.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Stuttgart - So wirft der Verkehrsclub Deutschland (VCD) der Bahn vor, die Sicherheit ihrer Kunden für das umstrittene Milliardenprojekt eines Tiefbahnhofs aufs Spiel zu setzen. Die Bahn wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.

Der baden-württembergische VCD-Landeschef Matthias Lieb sagte am Montag in Stuttgart: "Die Pannenserie der vergangenen Monate im Stuttgarter Hauptbahnhof legt die Vermutung nah, dass die Deutsche Bahn kein verantwortlicher Bauherr ist." Seit Beginn der Bauarbeiten im Februar 2010 seien im Hauptbahnhof fünfmal Züge entgleist. Die Projektleitung sei offensichtlich völlig überfordert und habe die Baustelle nicht im Griff, meinte Lieb.

Die Entgleisung des IC am Samstag mit sieben Verletzten hänge mit Bauarbeiten im Gleisvorfeld zusammen, sagte der VCD-Landeschef, der Mitglied im Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 ist. Wegen des Umbaus seien die Radien der Gleise extrem eng. Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte ähnlich wie schon Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) Aufklärung von der Bahn.

Inzwischen hat sich das Eisenbahnbundesamt (EBA) eingeschaltet. Ein Sprecher der Bonner Behörde sagte, Fachleute hätten den Ort des Unglücks schon besichtigt, um dessen Ursache zu erforschen und gegebenenfalls Hinweise für mehr Sicherheit abzuleiten. Weder das Kommunikationsbüro zu S21 noch die Bahn wollten sich zu etwaigen Ursachen äußern. Ein Bahnsprecher sagte, es könne mehrere Wochen dauern, bis das EBA Erkenntnisse über die Ursachen bekanntgebe.

Der Unfall geschah nach Bahn-Angaben an einer Stelle, wo schon im Juli dieses Jahres ein IC entgleist war. Für die damals beschädigte Weiche sei eine neue eingebaut worden. An ihr ereignete sich auch der jüngste Unfall.

Nach dem Unfall wurden auch am Montag noch Gleise, Weichen und Oberleitung repariert. Die Arbeiten sollen mehrere Tage dauern. Für den Zugverkehr stehen derzeit nur 11 der 16 Gleise im Hauptbahnhof zur Verfügung. Der Regionalverkehr ist teilweise weiter eingeschränkt, ebenso wie zwei Linien im Fernverkehr, teilte die Bahn weiter mit. Verspätungen waren die Folge.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.