Hurrikan "Ike": Houston hat ein Problem

Zuerst ist das Auge des Sturms über Galveston hinweggezogen und setzte die Stadt unter Wasser. Dann fiel auch im Großraum Houston der Strom aus. Heftige Böen zersplitterten etliche Scheiben von Hochhäusern, Glassplitter regneten auf die Straßen. Einige Häuser gerieten in Brand.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Zahlreiche Scheiben gingen zu Bruch
ap Zahlreiche Scheiben gingen zu Bruch

Zuerst ist das Auge des Sturms über Galveston hinweggezogen und setzte die Stadt unter Wasser. Dann fiel auch im Großraum Houston der Strom aus. Heftige Böen zersplitterten etliche Scheiben von Hochhäusern, Glassplitter regneten auf die Straßen. Einige Häuser gerieten in Brand.

Hurrikan «Ike» hat mit Windgeschwindigkeiten von gut 170 Kilometern in der Stunde am Samstag schwere Verwüstungen an der texanischen Küste angerichtet. Tausende Häuser standen unter Wasser und wurden beschädigt, Straßen wurden unterspült, einige Gebäude gerieten in Brand. Am meisten Sorge bereiteten den Behörden aber die tausenden Menschen, die den Evakuierungsaufrufen nicht gefolgt waren.

«Wir stehen möglicherweise vor der größten Such- und Rettungsaktion in der Geschichte von Texas», erklärte Andrew Barlow, der Sprecher von Gouverneur Rick Perry. Der Gouverneur mobilisierte zu diesem Zweck 7.500 Mann der Nationalgarde. Die Rettungsaktion soll anlaufen, sobald die Teams ohne Gefahr im Freien arbeiten können, wie der Chef der texanischen Heimatschutzbehörde, Steve McGraw, erklärte. Rund eine Million Bewohner der niedrig gelegenen Küstenregionen von Houston waren schon am Freitag in Sicherheit gebracht worden. Allen Warnungen zum Trotz blieben jedoch allein in vier Bezirken an der Küste etwa 140.000 Menschen in ihren Häusern zurück. Einige baten auch schon verzweifelt, gerettet zu werden. Bei der zentralen Notrufnummer 911 gingen innerhalb von 24 Stunden 1.250 Notrufe ein. Im Großraum Houston waren etwa drei Millionen Menschen ohne Strom.

Die Feuerwehr rückte bereits in der Nacht zum Samstag aus, weil sich fast 300 Menschen aus der Inselgemeinde Galveston bei Houston in letzter Minute doch noch zur Evakuierung entschlossen. Sie wateten bei heftigen Sturmböen durch das Hochwasser, nachdem sie schnell noch einige Habseligkeiten zusammengesucht hatten. Rettungskräfte brachten sie in Sicherheit.

Sturmflut schwächer als erwartet

Das Auge des Wirbelsturms zog direkt über Galveston hinweg, wo mächtige Wellen über die 5,20 Meter hohe Kaimauer brandeten und die Straßen hüfthoch unter Wasser setzten. Bäume und Masten knickten unter den heftigen Böen um. Die Sturmflut war nach Angaben des Wetterdienstes allerdings geringer als zunächst befürchtet. In Galveston stieg das Hochwasser auf 3,30 Meter über normal, vorhergesagt waren bis zu 7,50 Meter. Dies wäre ein Rekord für Texas gewesen.

In Houston, der viergrößten Stadt der USA, zersplitterten in den Sturmböen etliche Scheiben von Hochhäusern, Glassplitter regneten auf die Straßen. Durch die Straßen strömte das Wasser. Einige Häuser gerieten in Brand, ohne dass die Feuerwehr zunächst eingriff. Auch in Galveston brannten mindestens drei Häuser. Löschfahrzeuge konnten nicht hinfahren, da das Wasser stellenweise zwei Meter hoch stand. «Ike», der sich zunächst direkt auf Houston zubewegt hatte, änderte später seinen Kurs etwas weg von der Millionenmetropole in nordöstlicher Richtung auf Arkansas zu.

Er wurde auf seinem Weg landeinwärts zu einem Hurrikan der Stufe 1 herabgestuft, erreichte aber immer noch eine Windgeschwindigkeit von 145 Kilometern pro Stunde. Beim Auftreffen auf Land war «Ike» mit seinen hohen Windgeschwindigkeiten ein Hurrikan der Stufe 2 gewesen, knapp an der Grenze zur Stufe 3.

Präsident George W. Bush ließ sich im Weißen Haus per Videokonferenz von seinem Heimatschutzminister Michael Chertoff und dem Leiter der Katastrophenschutzbehörde, David Paulison, über die Lage unterrichten. (AP)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.