Hudson-Unglück: Schuld waren die Kanadagänse

Nach dem New Yorker Unglück haben Analysen von Tierresten ergeben, dass die Vögel aus dem Nordosten Kanadas stammen. Forscher fordern deshalb, die Routen von Zugvögeln künftig stärker zu beobachten, um ähnliche Unglücke zu vermeiden.
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Die Maschine landete kurz nach dem Start im Hudson
ap Die Maschine landete kurz nach dem Start im Hudson

NEW YORK - Nach dem New Yorker Unglück haben Analysen von Tierresten ergeben, dass die Vögel aus dem Nordosten Kanadas stammen. Forscher fordern deshalb, die Routen von Zugvögeln künftig stärker zu beobachten, um ähnliche Unglücke zu vermeiden.

Am 15. Januar kollidierte der US-Airways-Flug 1549 kurz nach dem Start auf dem Flughafen LaGuardia in einer Höhe von rund 1000 Metern mit einer Gruppe von Vögeln, woraufhin der Kapitän die Maschine in einer spektakulären Aktion auf dem Hudson notwasserte. Die Analyse der Federn und anderer Überreste ergab nun, dass es sich bei den Unglückstieren um Kanadagänse handelte, die nicht aus der Umgebung New Yorks stammen, sondern aus dem Nordosten von Kanada.

Diese zählen mit einer Spannweite von über 1,60 Meter zu den größten Vögeln Nordamerikas. Die einzelnen Exemplare waren etwa vier Kilo schwer, wie die Forscher des Smithsonian's National Museum of Natural History im Fachblatt «Frontiers in Ecology and the Environment» schreiben.

Mindestens ebenso wichtig dürfte die Frage sein, woher die Tiere ursprünglich stammten, da solche Gänse auch in New York leben. Dies ermittelten die Forscher anhand der in den Federn abgelagerten Wasserstoff-Isotope. Diese lassen anhand der Zahl der Neutronen einen Rückschluss darüber zu, wo sich die Tiere zur Zeit der Einlagerung aufhielten. Demnach stammen die Tiere von der kanadischen Halbinsel Labrador.

Untersuchungsleiter will Informationen über Kollisionen sammeln

«Es ist wichtig, dass wir nicht nur die Vogelarten kennen, die an Kollisionen beteiligt sind, sondern auch die Rolle verstehen, die Vogelzüge spielen», sagte die Wissenschaftlerin Carla Dove. «Je mehr Informationen wir in solchen Fällen sammeln, desto eher können wir die Gefahren von Vogelschlägen in Zukunft verringern.» Forscher fordern daher, die Routen von Zugvögeln künftig stärker zu beobachten. Bislang müssen Piloten Kollisionen mit Vögeln nicht melden. Im Jahr 2007 wurden in den USA über 7400 solche Vorfälle bekannt. Dies entspricht Schätzungen zufolge lediglich einem Fünftel der tatsächlichen Vogelschläge. Seit 1988 führten derartige Zusammenstöße zu mindestens 229 Todesfällen, der weltweite Sachschaden pro Jahr wird auf 1,1 Milliarden Dollar geschätzt. «Es ist entscheidend, die Häufigkeit und Zeiten solcher Kollisionen zu dokumentieren», forderte Untersuchungsleiter Peter Marra. «Andernfalls entgehen uns wertvolle Informationen über Häufigkeit, Orte und beteiligte Arten.» (AP)

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