Horrortat im Morgengrauen: Amoklauf im Reihenhaus

Blutiges Familiendrama in Osnabrück: Ein 33-Jähriger ersticht Ehefrau und Schwiegermutter. Die beiden kleinen Kinder des Paares überleben. Der Täter ist vermutlich psychisch gestört.
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Mit Stützen haben Feuerwehrleute das Dach des ausgebrannten Reihenhauses gesichert
dpa Mit Stützen haben Feuerwehrleute das Dach des ausgebrannten Reihenhauses gesichert

Blutiges Familiendrama in Osnabrück: Ein 33-Jähriger ersticht Ehefrau und Schwiegermutter. Die beiden kleinen Kinder des Paares überleben. Der Täter ist vermutlich psychisch gestört.

OSNABRÜCK Es ist 5.55 Uhr. Ein ruhiger Samstagmorgen in der ordentlichen Reihenhaussiedlung im Osnabrücker Stadtteil Schölerberg. Noch niemand ist im leichten Schneetreiben unterwegs. Nur eine Frau steht auf ihrem Balkon, raucht eine frühe Zigarette. Sie wird Augenzeugin einer schier unfassbaren Horror-Tat.

Ein Wagen rast mit aufheulendem Motor heran, stoppt vor einem Nachbarhaus. Der Fahrer steigt aus, tritt den hohen Gartenzaun ein, steigt wieder in seinen Pkw und rast mit ihm mit hoher Geschwindigkeit durch den kleinen Vorgarten und über die Terrasse – durch eine riesige Fensterscheibe mitten hinein ins Wohnzimmer. Die Zeugin alarmiert sofort die Polizei. Doch bis zu deren Eintreffen hat der Mann seine Wahnsinns-Tat bereits vollendet.

Glück im Unglück

Wie die Ermittler rekonstruieren, stürmt der 33-jährige Mann in den Flur, ersticht mit einem 30 Zentimeter langem Küchenmesser seine durch den Lärm aufgeschreckte Frau und anschließend seine im Schlafzimmer im Bett liegende Schwiegermutter. Dann steckt er – vermutlich mit Benzin – das Haus in Brand. Als die Rettungskräfte eintreffen, brennt das Reihenhaus lichterloh.

Glück im Unglück haben drei weitere Bewohner des Hauses: Die beiden ein und drei Jahre alten Kinder werden von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet, der 66-jährige Schwiegervater kann sich nur mit einem waghalsigen Sprung aus dem Fenster in Sicherheit bringen.

Der mutmaßliche Amokläufer, der sich in dem Feuer selber schwer verletzt, taumelt den eintreffenden Polizisten noch in die Arme - dann fällt er ins Koma. Er liegt inzwischen in lebensbedrohlichem Zustand in einer Dortmunder Spezialklinik, 40 bis 50 Prozent seiner Haut sind verbrannt.

Die Hintergründe des Familiendramas

Bald hat die Staatsanwaltschaft auch die Hintergründe des Familiendramas ermittelt. Seit Jahren lebt das aus Osnabrück stammende Ehepaar in Landshut. In der Ehe sei es immer wieder zu Auseinandersetzungen - auch mit zeitweiligen Trennungen – gekommen. Auch wieder am vergangenen Mittwoch.

Die Frau fuhr mit ihren Kindern in einer Nacht- und Nebelaktion nach Osnabrück und quartierte sich bei ihren Eltern ein. Der Mann folgte ihr und klopfte am Donnerstag mit einem Kanister in der Hand an das Fenster und verlangte, seine Kinder zu sehen. Die Frau alarmierte die Polizei, die vergeblich nach dem Auto des 33-Jährigen fahndete. Der Täter war nach Erkenntnissen der Mordkommission seit längeren psychisch krank und in Behandlung. mh

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