Hicks-hicks-Hurra! Heute ist Tag des Schluckaufs
Wer heute Schluckauf kriegt, darf sich freuen. Es ist offizieller "Hiccup Day". Was wirklich hilft und wer am längsten litt
Als Loriot in "Pappa ante Portas" den Dichter Lothar Frohwein fragt, was er gestern gegessen habe ("Gedünsteten Kohlrabi mit Fischstäbchen") ist dessen Schluckauf im Nu vorbei. Eines von tausenden Hausmitteln hat gewirkt. Möglich gewesen wären zum Beispiel noch ein Löffel Zucker, sich Ablenken, trockenes Schlucken oder, 1990 in einer Uni-Studie nachgewiesen, eine Rektalmassage, wobei Letzteres nur selten der Situation angemessen sein dürfte.
"Ich empfehle zu Hecheln wie ein Hund - mit herausgestrecker Zunge", sagt die Atemtherapeutin und Schluckauf-Expertin Veronika Langguth. "Man kann auch vor sich hin schnüffeln. Aber bitte möglichst unauffällig, es sieht dann doch etwas komisch aus."
Eine häufige Ursache des Schluckaufs sei hastiges Sprechen. "Dabei wird Luft geschluckt", sagt Langguth. "Auch zu schnelles Essen, scharfe Speisen und kalte Getränke können Auslöser sein." An sich sei das Phänomen etwas ganz Natürliches: "Föten üben damit im Mutterleib das Atmen."
Wer ein paar Stunden darunter leidet, müsse sich auch keine Sorgen machen. "Dauert er länger, sollte man jedoch unbedingt mit einem Arzt sprechen. Ein Schluckauf kann auf Störungen im Bereich des Zwerchfells, Abszesse im Bauchraum oder einen Fremdkörper im Ohr hindeuten", so Langguth. Zur Not helfen Medikamente.
Wirklich alles probiert hat der Amerikaner Charles Osborn, der sage und hickse 68 Jahre an der unkontrollierten Zwerchfellkontraktion litt und 1991 nicht einmal ein Jahr nach deren plötzlichem Ende starb. Am "Tag des Schluckaufs" könnte man zum Beispiel feiern, dass es ihm trotzdem gelang, acht Kinder zu zeugen.
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