Haiti von heftigem Nachbeben erschüttert

Als litte Haiti nicht schon genug: Ein starkes Nachbeben hat am Mittwoch die Inselbewohner - und die tausenden Helfer, die mittlerweile im Karibikstaat sind - in Angst und Schrecken versetzt. Logistische Probleme erschweren zudem die Versorgung der Bebenopfer.
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Weite Teile Haitis liegen schon jetzt in Trümmern
dpa Weite Teile Haitis liegen schon jetzt in Trümmern

PORT-AU-PRINCE - Als litte Haiti nicht schon genug: Ein starkes Nachbeben hat am Mittwoch die Inselbewohner - und die tausenden Helfer, die mittlerweile im Karibikstaat sind - in Angst und Schrecken versetzt. Logistische Probleme erschweren zudem die Versorgung der Bebenopfer.

Acht Tage nach dem vernichtenden Erdbeben in Haiti ist der Karibikstaat am Mittwoch erneut von einem starken Nachbeben erschüttert worden. Der Erdstoß hatte nach ersten Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 6,1. Sein Zentrum lag knapp 60 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt.

Das Beben wurde am Morgen gegen 6 Uhr Ortszeit registriert. In Port-au-Prince rannten zahllose Menschen, deren Häuser noch standen, panisch auf die Straßen. Eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation CARE schrieb per SMS: «Wir sind sicher, aber sprangen alle aus den Betten wie Verrückte. In den Straßen herrscht Panik.»

Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. In Port-au-Prince und Umgebung halten sich mittlerweile auch tausende internationale Helfer und Soldaten auf, darunter auch zahlreiche Rettungsmannschaften aus Deutschland.

Das verheerende Erdbeben am Dienstag vergangener Woche hatte eine Stärke von 7,0 auf der Richter-Skala. Dabei kamen nach Angaben der Regierung vermutlich 200.000 Menschen ums Leben, 250.000 wurden verletzt und 1,5 Millionen obdachlos. Bereits nach dem ersten Beben hatten mehrere Nachbeben Haiti getroffen.

Weitere Überlebende geborgen

Rettungskräfte konnten am Dienstag unterdessen wie durch ein Wunder weitere Überlebende bergen. Eine 69 Jahre alte Frau wurde in den Trümmern der einstigen Residenz des Erzbischofs in der Hauptstadt Port-au-Prince gefunden. Sie ist nach Aussage der Ärzte dehydriert, hat eine ausgerenkte Hüfte und ein gebrochenes Bein. «Ich bin okay, sozusagen», rief Ena Zizi, als sie auf einer Trage weggebracht wurde. Drei weitere Frauen konnten aus der eingestürzten Universität und einem Geschäft gerettet werden.

Wegen logistischer Probleme kommt die Versorgung der Erdbebenopfer nur langsam voran. Ein Großteil der gespendeten Hilfsgüter liegt bislang in Lagerhäusern oder wurde in die benachbarte Dominikanische Republik umgeleitet. Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) wurden bislang rund eine Million Lebensmittelrationen an rund 200.000 Menschen verteilt. Insgesamt brauchen drei Millionen Überlebende in Haiti dringend Unterstützung. (apn/dpa/nz)

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