Häftling mit aktivem Herzgerät in den USA hingerichtet

Mit einer Spritze ist in den USA ein Häftling getötet worden. Davor hatte es eine Debatte um seinen Herzschrittmacher gegeben.
dpa |
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Eine Todeszelle in den USA in Texas. In Tennessee wurde ein Häftling hingerichtet. (Archivbild)
Eine Todeszelle in den USA in Texas. In Tennessee wurde ein Häftling hingerichtet. (Archivbild) © Paul Buck/epa/dpa
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Ein verurteilter Mörder ist in den USA trotz Bedenken zu einem implantierten Herzgerät hingerichtet worden - ohne dass dieses vorher ausgeschaltet wurde. Ein Vertreter der Gefängnisverwaltung im Bundesstaat Tennessee sagte, dass der Häftling eine Spritze bekam und um 10.43 Uhr (Ortszeit) sei er für tot erklärt worden. 

Der Mann war zum Tode verurteilt worden, weil er in den 1980er Jahren nach US-Medienberichten seine damalige Freundin und ihre zwei kleinen Töchter umgebracht hatte. Die Opferfamilie ließ eine Erklärung verlesen, in der es hieß, dass man nun erleichtert sei. Man habe nie eine Entschuldigung erhalten. US-Reporterinnen, die den Verlauf bis zu seinem Tod mitverfolgten, berichteten, der Häftling habe über starke Schmerzen geklagt.

Gerät war Herzschrittmacher und Defibrillator 

Im Vorfeld hatten die Anwälte des Häftlings laut Medienberichten Befürchtung geäußert, dass das Herzgerät, das laut "New York Times" als Herzschrittmacher und Defibrillator fungieren kann, während der Hinrichtung Stromstöße abgeben könnte, um ihn am Leben zu erhalten. Zudem brachte das Anwaltsteam demnach seine geistige Behinderung vor, um die Hinrichtung zu verhindern. Sie sprach nach der Hinrichtung von der Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit. 

Die Todesstrafe ist in den USA umstritten. Fortschritte in der Forensik sowie Enthüllungen über Justizirrtümer nähren Zweifel an der Unfehlbarkeit des Systems - in den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass möglicherweise auch Unschuldige exekutiert wurden. Soziale Ungleichheit und Rassismus spielen ebenfalls eine Rolle.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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