Grippewelle: Deutschland liegt flach

Es ist nur zwei Wochen her, da zeigte eine Karte über die Verbreitung der Grippe in Deutschland überwiegend die Farbe Grün – die Influenza hatte nur den Nordwesten Deutschlands erfasst. Jetzt ist die Situation eine ganz andere:
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Es ist nur zwei Wochen her, da zeigte eine Karte über die Verbreitung der Grippe in Deutschland überwiegend die Farbe Grün – die Influenza hatte nur den Nordwesten Deutschlands erfasst. Jetzt ist die Situation eine ganz andere:

Die gefürchtete Infektionskrankheit hat sich über ganz Deutschland ausgebreitet, die rote Farbe ist fast flächendeckend (siehe Karte unten). Und es kann noch schlimmer werden.

An der diesjährigen Grippewelle ist einiges ungewöhnlich: So liegt die Zahl der Erkrankungen höher als im vergangenen Jahr. Außerdem sind die Menschen schon zu einem wesentlich früherem Zeitpunkt erkrankt. „Die Zahl der Grippefälle ist in diesem Jahr schon Mitte Dezember gestiegen – in den vergangenen Wintern geschah dies erst deutlich nach der Jahreswende“, sagt Susanne Glasmacher vom Robert Koch-Institut (RKI)

Die Zunahme geschah beinahe explosionsartig: So hat sich die Zahl der registrierten Grippeerkrankungen im Süden Deutschlands seit Anfang Januar nahezu verzehnfacht. Die Dunkelziffer liegt noch viel höher, da nicht jede Erkrankung gemeldet wird.

Nach einer Zählung des Institutes stiegen in der vergangenen Woche besonders die Krankheitszahlen bei Kindern und Jugendlichen an. Wie sich die Grippewelle weiter entwickelt, können die Experten noch nicht sagen. Allerdings besteht die Gefahr eines weiteren Ansteigens, da die Zahl der Influenzafälle normalerweise erst im Februar oder März ihren Gipfel erreicht..

Eine allgemeine Empfehlung zur Grippeschutzimpfung gibt das RKI so spät im Winter nicht mehr ab. „Es kann in einzelnen Fällen sinnvoll sein“, sagte Glasmacher. Interessierte sollten ihren Hausarzt fragen.

Sinnvoll kann eine Impfung noch sein für Menschen über 60 Jahren und allgemein durch Krankheiten geschwächten Personen. Auch Personen mit erhöhter Gefährdung wie medizinisches Personal oder Angestellte in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr sollten sich schützen. Nach der Spritze ist nach zwei Wochen ein Impfschutz aufgebaut.

Die Symptome einer echten Virusgrippe – die nicht mit einer Erkältung zu verwechseln ist – sind plötzliches hohes Fieber, Abgeschlagenheit und starke Glieder-, Muskel- und Kopfschmerzen.

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