Grausiger Leichenfund in Hamburg
Zuerst fand ein Spaziergänger in einem Hamburger Naturschutzgebiet einen Arm, dann entdeckten Polizeibeamte in der Nacht zum Montag weitere Teile einer zerstückelten Männerleiche. Die Mordkommission rätselt zu den Hintergründen des grausigen Fundes.
Hamburg - Weder die Identität noch die Todesursache standen am Montag fest. Sicher war nur, dass es sich um die Leiche eines Mannes handelt. Das teilte die Polizei am Montag nach der rechtsmedizinischen Untersuchung der Leichenteile mit.
Die eindeutige Todesursache konnte zunächst nicht festgestellt werden, da die Leichenteile zu stark verwest waren. Die Mordkommission ermittelt aber wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes. Details dazu wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht mitteilen.
Die Obduktion ergab, dass das Opfer vermutlich älter als 50 Jahre und etwa 175 cm groß war. Der Mann hatte rund 60 Kilogramm gewogen und schütteres Haar gehabt. Der Oberkiefer war zahnlos, im Unterkiefer befanden sich lediglich überkronte Frontzähne.
Ein Spaziergänger hatte am Sonntag auf einer Wiese einen abgetrennten Arm entdeckt und die Beamten alarmiert. Auch Rechtsmediziner und Staatsanwaltschaft wurden zum Fundort gerufen. Bei einer groß angelegten Suche mit Spürhunden und einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera fand die Polizei in der Nacht zu Montag im Umfeld des Fundortes auf einer Wiese weitere vergrabene Leichenteile. Sie konnten der Leiche zugeordnet werden, fast alle Körperteile des Opfers wurden gefunden. "Es ist davon auszugehen, dass sie mehrere Wochen dort gelegen haben", sagte ein Polizeisprecher.
Am Montag setzten rund 30 Beamte der Landesbereitschaftspolizei die Suche nach Hinweisen und Spuren in der Umgebung des Leichenfundortes fort. "Dies könnten etwa Kleidungsstücke sein", sagte ein Sprecher. Auch die Mordkommission untersuchte die Gegend.
Der Leichenfundort liegt im Naturschutzgebiet Höltigbaum im Stadtteil Rahlstedt im Nordosten der Hansestadt. Der frühere Truppenübungsplatz Höltigbaum ist seit Ende der 1990er Jahre ein Naturschutzgebiet.