Golf von Mexiko: Die schwarze Pest kommt näher

Das Öl kommt näher – und es kommt viel mehr als befürchtet. 800000 Liter Öl fließen aus der untergegangenen Bohrinsel „Deepwater Horizon“ täglich in den Golf von Mexiko, gab die Betreiberfirma BP jetzt zu: fünf Mal so viel wie angenommen.
Nun sollen US-Militärs bei der Eindämmung helfen. Doch noch immer gibt es keine Klarheit darüber, wie dem 160 mal 72 Kilometer großen Ölteppich beizukommen ist. Die Idee, ihn einfach abzufackeln, wurde zwar am Mississippi-Delta versucht. Doch Experten von Greenpeace sehen das nicht als Generallösung: An vielen Stellen sei der Teppich einfach zu dünn. Ganz abgesehen von dann neuen Umweltproblemen durch eine große Rußwolke.
Unterdessen stellen sich die Menschen im US-Staat Louisiana darauf ein, dass das Öl an diesem Freitag auf die Küste zuschwappen könnte. Und in der krisenerprobten Südstaaten-Metropole New Orleans machen sich die Menschen die verschiedensten Sorgen: etwa um die legendären Austern. Eine ganze kulinarische Tradition könne durch die Ölpest bedroht sein, befürchten die Köche. Ersatz von anderswo sei keine Lösung, sagt der Restaurantchef von P&J Oyster, Kevin Vizard: „Für die Küche gibt es keine Auster weit und breit, die der Golf-Auster nahekommt.“ mue