Gekündigt wegen Schweißgeruchs: Architekt verklagt die Stadt Köln
KÖLN - Gekündigt kurz vor Ende der Probezeit, das ist nichts ungewöhnlich: Absonderlich, ja ehrabschneidend gar fand ein 50-Jähriger die Begründung seines Arbeitgebers. Der Denkmalschutz-Experte wehrt sich nun vor Gericht.
Ungewöhnlicher Fall vor dem Arbeitsgericht: Ein wegen Schweißgeruchs entlassener 50-jähriger Architekt hat die Stadt Köln als seinen Arbeitgeber verklagt. Nun müssen die Richter entscheiden, ob die Kündigung des Denkmalschutz-Experten sittenwidrig war. Der Mann befand sich zum Zeitpunkt der Kündigung im November vergangenen Jahres am Ende seiner sechsmonatigen Probezeit.
Eigentlich hätte die Stadt wegen der noch laufenden Probezeit gar keinen Kündigungsgrund angeben müssen, erklärte einGerichtssprecher am Donnerstag. Da sie die Entlassung jedoch mit dem angeblich ständigen Schweißgeruch des 50-Jährigen und dessen insgesamt ungepflegter Erscheinung begründete, sah sich der Mann in seiner Intimsphäre verletzt und klagt nun auf Wiedereinstellung.
Mit den Leistungen des Architekten soll die Stadt zufrieden gewesen sein. Berichten zufolge will der Mann eine Unterschriftenliste vorlegen, in der mehr als zehn Kollegen bestätigt haben, dass er weder übel roch noch eine ungepflegte Erscheinung hatte.
apn
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