Geiselnahme unblutig beendet

Familiendrama in Thüringen unblutig beendet: Ein Familenvater hatte seinen vierjährigen Sohn als Geisel genommen.
Bad Langensalza - Die Geiselnahme von Bad Langensalza ist am Dienstagabend unblutig zu Ende gegangen. Bei einer "günstigen Gelegenheit" sei der Zugriff erfolgt, sagte ein Polizeisprecher. Ein 30 Jahre alter Mann hatte am Dienstagmorgen einen Supermarkt überfallen und sich nach der Flucht mit seinem vierjährigen Sohn in seiner Wohnung verschanzt.
Polizei setzte auf Fingerspitzengefühl
Gegen neun Uhr morgens hatte der Vater versucht, Lebensmittel aus einem Supermarkt zu stehlen. Als er die Produkte in seine Tasche stopfte, stellte ihn die Marktleiterin zur Rede. Daraufhin zückte er eine Pistole und flüchtete zu sich nach Hause. "Er hat hier jeden Tag eingekauft und immer ganz normal bezahlt", wundert sich die Marktleiterin. Inzwischen mache sie sich Vorwürfe, den Mann überhaupt auf den versuchten Diebstahl angesprochen zu haben: "Dann wäre das alles nicht passiert."
Stattdessen kam es zu einem Großeinsatz der Polizei. Um das Wohl des Kindes nicht zu gefährden, gingen die Einsatzkräfte zunächst "mit sehr viel Fingerspitzengefühl" vor, sagte Polizeisprecher Thomas Soszynski. Immerhin stehe der bislang nicht aktenkundige Täter unter großem psychologischen Druck. Zudem wisse man nicht, "was sich in der Wohnung abspielt".