Furcht vor giftiger Kobra: Wohnhaus in Mülheim nun für acht Wochen versiegelt
MÜLHEIM - Vier Tage lang suchten Einsatzkräfte in einem Haus in Mülheim an der Ruhr nach einer verschwunden Giftschlange, am Sonntag gaben sie auf. Nun soll das gefährliche Tier verhungern - auf ihren allzu sorglosen Besitzer kommen hohe Kosten zu.
Ausnahmezustand in Mülheim an der Ruhr: Vier Tage lang haben Feuerwehr und Ordnungsamt mit einem Großeinsatz nach einer am Donnerstag verschwundenen hochgiftigen Kobra gesucht. Möbel, Holzdielen und Leichtbauwände wurden dazu aus der Dachgeschosswohnung des Besitzers entfernt, dennoch wurde das Tier nicht gefunden.
Auch die komplette Entkernung der Wohnung brachte keinen Erfolg. Aus Angst vor einem Biss hatten alle Mieter das Drei-Parteien-Hauses umgehend verlassen. Ohne Behandlung kann der Biss der Schlange innerhalb weniger Stunden tödlich enden. Am Sonntagnachmittag dann brachen die Einsatzkräfte ihre Bemühungen ab.
Die Hoffnung aufs Klebeband
Das Wohnhaus wurde für zunächst acht Wochen versiegelt, die Bewohner müssen in Ausweichquartiere ziehen, für die vermutlich zunächst die Stadt aufkommt. Das Tier wiederum soll, so hoffen die Experten, verhungern. Bis zu 40 Tage allerdings kann die Schlange ausharren, ohne zu fressen. Zudem wurden Klebebänder ausgelegt, auf denen das Jungtier vielleicht doch noch haften bleibt.
Der Besitzer hatte die Feuerwehr alarmiert, nachdem die Kobra durch Öffnungen seines Terrariums entwichen sei. Der 19-Jährige hatte das rund 30 Zentimeter lange und fingerdicke Jungtier erst vor wenigen Tagen auf einer Reptilienbörse erworben. Ihn könnte der Großeinsatz teuer zu stehen kommen. Allein die Feuerwehr geht von Kosten bis zu 850 Euro pro Stunde aus, für die der Verursacher aufkommen muss. Dazu kommen noch die Gelder für die Umbauaktion im Haus und eventuell die Hotelkosten.
nz
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