"Friendly Fire" entfacht Buschbrände in Marseille

MARSEILLE - Eine Schießübung des Militärs hat größere Brände am Rande der französischen Hafenstadt Marseille entfacht. Nach Angaben der Feuerwehr brannten mehr als 1200 Hektar Buschwerk ab. Zudem fielen einige Dutzend Häuser den Flammen zum Opfer.
Am Mittwochabend hatten die Rettungskräfte sicherheitshalber Teile eines Stadtviertels im Südosten der zweitgrößten Stadt Frankreichs evakuiert. Erst am Donnerstagmorgen konnte Entwarnung gegeben werden. Der Brand sei umkreist und unter Kontrolle, berichteten die Rettungskräfte. Opfer in der Bevölkerung gab es nicht.
Als Ursache des Feuers wurde ein Übungsschießen mit Leuchtspurmunition genannt. Der Präfekt der Region Provence-Alpes- Côte-d'Azur, Michel Sappin, sagte dem französischen Sender RTL, es sei «skandalös», dass das Militär seine Übung ohne Rücksicht auf Gefahren der Jahreszeit fortsetze. Am Mittwochabend hatten die von starkem Wind angetriebenen Flammen gedroht, auf das Viertel Trois- Ponts überzugreifen. Fernsehsender zeigten Bilder von Menschen, die schwerbepackt ihre Häuser verließen. Rund 350 Bewohner mussten das Viertel verlassen. Auch ein Altersheim und eine Wohnanlage für Behinderte wurden evakuiert.
Nach Schätzungen vom Donnerstagmorgen fielen «einige Dutzend» Gebäude den Flammen zum Opfer. Ein Feuerwehrmann erlitt leichte Brandverletzungen, einige andere Rettungskräfte musste wegen Rauchvergiftungen behandelt werden. Nach Angaben der Behörden waren rund 440 Feuerwehrmänner mit 90 Fahrzeugen sowie Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz. (dpa)