Französische Regierung weist Kritik zurück

Die französische Regierung hat die Kritik an dem Polizeieinsatz zur Festnahme des Serienmörders von Toulouse als parteipolitisch motiviert zurückgewiesen.
dpa |
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Die französische Regierung hat die Kritik an dem Polizeieinsatz zur Festnahme des Serienmörders von Toulouse als parteipolitisch motiviert zurückgewiesen. Er rufe alle Beteiligten zu Würde und Respekt auf, sagte Innenminister Claude Guéant der Tageszeitung "Le Figaro".

Paris - Man dürfe nicht vergessen, dass es sieben Opfer gebe, darunter drei Kinder. "Es ist inakzeptabel, die Effizienz der Polizei zu hinterfragen", sagte der Minister. Guéant hatte den Einsatz beaufsichtigt, bei dem der Islamist Mohamed Merah getötet wurde.

Die Mutter des Attentäters wurde einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Freitagabend freigelassen. Merahs am Mittwoch festgenommener älterer Bruder und dessen Frau wurden am Samstag Medienberichten zufolge für weitere Befragungen nach Paris gebracht. Der als religiöser Fundamentalist beschriebene 29-jährige Abdelkader Merah sagte, er habe nichts von den Plänen seines Bruders gewusst, sei aber "stolz" auf sie. Dies berichtete das Magazin "Le Point".

Frankreichs Politiker haben nach den Morden von Toulouse den Präsidentschaftswahlkampf wieder aufgenommen. Der sozialistische Kandidat, François Hollande, vermutete schwere Verfehlungen der Sicherheitsdienste. Der Attentäter Mohamed Merah, ein Franzose algerischer Abstammung, stand nach Reisen nach Afghanistan und Pakistan unter Beobachtung.

Merah war am Donnerstag im Kugelhagel der Polizei getötet worden. Der 23-Jährige hatte am Montag vor einer jüdischen Schule in Toulouse drei Kinder und einen Religionslehrer erschossen. Zuvor hatte er am 11. und 15. März mit derselben Waffe in Toulouse und Montauban drei Soldaten umgebracht.

Das Drama von Toulouse und Montauban sei eine Erinnerung an die Terrorgefahr, die immer noch über dem Land schwebe, sagte Guéant der Zeitung. Frankreich sei noch niemals zuvor mit einem solchen Einzelattentäter konfrontiert worden. Es sei daher für die Sicherheitskräfte sehr schwierig gewesen, die Handlungen dieses "einsamen Wolfs" vorherzusagen.

Guéant wies auch den Vorwurf von Sicherheitsexperten zurück, die Polizei habe es verabsäumt, Merah mit Gas außer Gefecht zu setzen. Der Attentäter hatte sich 32 Stunden lang in seiner Wohnung verschanzt. Der Einsatz von Gas werde von internationalen Konventionen verboten, stellte der Minister klar. Die Polemik komme von Leuten ohne Kenntnis der Lage.

Merah habe gesagt, er wolle den Märtyrertod, erzählte der Chef des Polizei-Einsatzkommandos, Amaury de Hautecloque, dem "Figaro". "Er wollte zu Allah und seinen 72 Jungfrauen." Es habe keine andere Möglichkeit gegeben, als ihn zu töten. "Er kam raus wie der Teufel aus der Kiste."

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