Französische Bauern stoppen deutsche Lkw
Straßburg/Kehl - An der Europabrücke in Kehl blockierten die Landwirte aus Ärger über sinkende Preise für ihre Produkte mit etwa 50 Treckern eine Spur. Sie wollen deutsche Lkw kontrollieren und gegebenenfalls auch zurückschicken.
Der deutschen Polizei waren allerdings keine Probleme bekannt. An den Grenzübergängen bei Kehl und Iffezheim laufe der Verkehr ganz normal, hieß es. Die Beamten hatten zunächst keine Kenntnisse über aufgehaltene Lastwagen.
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Die französischen Bauern protestieren mit ihrer Aktion seit Sonntagabend gegen Wettbewerbsverzerrungen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Die Landwirte beklagen, dass etwa durch den Einsatz von Erntehelfern aus Osteuropa die Arbeitskosten in Deutschland beträchtlich niedriger seien als in Frankreich.
Von 22.00 Uhr an seien sechs Straßenverbindungen, darunter fünf Brücken, zwischen Frankreich und Deutschland besetzt worden, hieß es. Die Aktion der regionalen Föderation der Bauerngewerkschaften (FDSEA) solle mindestens bis Montagnachmittag fortgesetzt werden. Mehr als 1000 Landwirte würden abwechselnd an den Blockaden teilnehmen, sagte der FDSEA-Präsident des Départements Bas-Rhin, Franck Sander, der Agentur.
Französische Viehzüchter protestieren bereits seit Tagen gegen niedrige Fleisch- und Milch-Preise. Auch eine 600 Millionen Euro umfassende Nothilfe der Regierung in Paris half zunächst nichts. Zuletzt blockierten die Landwirte mit Traktoren zahlreiche Autobahnen und sorgten damit in Teilen des Landes für Verkehrschaos.
Die Bauern kommen nach eigenen Angaben bei den derzeitigen Marktpreisen nicht auf ihre Kosten. Laut französischem Landwirtschaftsministerium sind 20 000 Viehzüchter im Land von der Pleite bedroht. Frankreichs Präsident François Hollande kündigte auch am Montag an, sich für die Landwirte einsetzen zu wollen.
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