Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: 700 Tote? Erste Leichen geborgen
Rom - Nach dem erneuten Schiffsunglück im Mittelmeer haben die Rettungskräfte 21 Leichen aus dem Mittelmeer geborgen. Das Boot mit Hunderten Migranten an Bord war in der Nacht zum Sonntag gekentert. Es würden bis zu 700 Tote befürchtet, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Italiens Küstenwache und Marine suchten mit Booten und Hubschraubern am Unglücksort vor der libyschen Küste nach Überlebenden. 28 Menschen konnten zunächst gerettet werden.
Flüchtlinge brachten Boot zum Kentern
Das Unglück ereignete sich im Meer zwischen der libyschen Küste und der italienischen Insel Lampedusa. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten die Migranten einen Hilferuf abgesetzt, woraufhin ein portugiesischer Frachter sich auf den Weg machte. Als sich dieser näherte, eilten viele Migranten zu einer Seite des Schiffes, um die Retter zu erreichen. Daraufhin kenterte das etwa 30 Meter lange Boot den Berichten zufolge. Über die Herkunft der Menschen an Bord war zunächst nichts bekannt.
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"Wahrscheinlich ist der Frachter in die Nähe des Bootes gefahren. Die Bewegung einiger Flüchtlinge hat das Boot dann zum Kentern gebracht", sagte Carlotta Sami, Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, dem TV-Sender Rai. "Wenn sich die Bilanz dieser erneuten Tragödie bestätigen sollte, sind in den vergangenen zehn Tagen mehr als 1000 Menschen im Mittelmeer ums Leben gekommen." Immer wieder machen sich Migranten von Afrika aus auf den Weg über das Mittelmeer, viele von ihnen überleben die gefährliche Überfahrt nicht.
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