Großbrand in Dresden: ehemalige Staatsoperette ausgebrannt
Bei einem verheerenden Feuer ist das frühere Domizil der Staatsoperette in Dresden vollständig ausgebrannt. Seit dem frühen Freitagabend hatte die Feuerwehr stundenlang gegen die Flammen gekämpft. Der Brand sorgte für dichte Rauchschwaden, so dass Anwohner aufgefordert waren, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Erst am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr wurde "Feuer aus" gemeldet. Die Polizei konnte zunächst noch keine Angaben zur Brandursache und Schadenshöhe machen.
Der hintere Teil, in dem sich der Zuschauerraum befand, sei eingestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Man könne sowohl das Haupthaus als auch den ehemaligen Zuschauerraum wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten. Die Warnung der Bevölkerung war am Morgen aufgehoben worden.
Staatsoperette seit 2016 in neuem Domizil
Das Gebäude stand zuletzt leer, die Staatsoperette spielt seit Dezember 2016 auf dem Areal des ehemaligen Kraftwerks Mitte im Zentrum der Landeshauptstadt. Sie blickt mit ihren Vorgängern auf über 240 Jahre Tradition als musikalisches Volkstheater in Dresden zurück. Seit Oktober 1947 hatte sie ihre Spielstätte in einem ehemaligen Gasthof in Leuben im Osten der Stadt.
Wegen des Großbrandes wurden zwei angrenzende Wohngebäude zeitweise evakuiert. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von bis zu 150 Kräften am Brandort. Unterstützt wurden sie vom Technischen Hilfswerk. Es half das Dach abzudecken, damit die Feuerwehr gegen Glutnester im Dachbereich vorgehen konnte.
Bei ihrem Einsatz versuchten die Einsatzkräfte unter anderem von Drehleitern aus, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Auch ein Wasserwerfer kam zum Einsatz. Zusätzlich zum Wasser aus dem städtischen Hydrantennetz wurde eine nahegelegene Kiesgrube über Schläuche angezapft.
Feuerwehrmann ambulant behandelt
Die Feuerwehr hatte sich am späten Freitagabend entschieden, den Dachstuhl des Hauptgebäudes aufzugeben. Kurzzeitig wurde dazu der Befehl "Wasser halt" gegeben. Ziel sei gewesen, die Flammen kontrolliert durch den gesamten Dachstuhl durchbrennen zu lassen, so die Feuerwehr. "So kann die enorme Energie gezielt aus dem Gebäude abgeführt und das Löschmittel effektiver auf den Brandherd aufgebracht werden." Nachbarhäuser wurden kontinuierlich mit Wasser geschützt - insbesondere gegen Funkenflug und starke Hitzestrahlung.
Personen wurden in dem Gebäude nicht angetroffen, wie die Feuerwehr informierte. Ein Feuerwehrmann musste allerdings wegen Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden. Es sei glücklicherweise bei diesem einen Verletzten geblieben, sagte ein Einsatzleiter.
Probleme mit Schaulustigen und zivilen Drohnen
Während die Feuerwehrleute stundenlang gegen die Flammen kämpften, sorgten Schaulustige und private Drohnen für Probleme. "Zwei zivile Drohnen hielten sich unerlaubt im Luftraum über der Einsatzstelle auf und behinderten die Aufklärungsmaßnahmen aus der Luft", hieß es. Denn die Experten setzten bei ihrem Einsatz auf Luftbilder einer Drohne mit Wärmebildkamera.
In Zusammenarbeit mit der Polizei konnte ein Drohnenpilot identifiziert werden. Die Feuerwehr wies darauf hin, dass solche Zwischenfälle kein Kavaliersdelikt sind. "Sie gefährden nicht nur den Einsatzerfolg, sondern auch das Leben und die Gesundheit der Einsatzkräfte. Eine Kollision könnte zum unkontrollierten Absturz der Fluggeräte und schweren Schäden führen."
Zweiter Brand des Tages mit Rauchwarnung
Die Feuerwehr hatte in Dresden schon am Freitagmittag einen Brand mit starker Rauchentwicklung in einem unbenutzten Gebäude bekämpft. Das Feuer war in einem leeren Bahnhofsgebäude in der Dresdner Neustadt ausgebrochen. Weil dieses stark zugewuchert und einsturzgefährdet ist, konnte der Brand nur von außen bekämpft werden, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.
Mit Unterstützung einer Drohnenstaffel brachten die rund 45 Einsatzkräfte die Lage laut einer Mitteilung unter Kontrolle. Sie konnten die Ausbreitung der Flammen stoppen. Auch in diesem Fall war die Bevölkerung vor der Rauchentwicklung gewarnt worden.
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