Feuer und Eis: Vulkan auf Island bricht aus

Katastropenalarm, Evakuierungen und Flugverbote: Glühende Lava schießt aus riesiger Erdspalte
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Die feuerspeienden Krater liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht.
RUV-TV Die feuerspeienden Krater liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht.

Katastropenalarm, Evakuierungen und Flugverbote: Glühende Lava schießt aus riesiger Erdspalte

REYKJAVIK Zur Geisterstunde tut sich der Schlund zur Hölle auf: Im Süden Islands bricht in der Nacht von Samstag auf Sonntag kurz nach Mitternacht der Vulkan Eyjafjalla aus. Auf eine Länge von einem Kilometer wird rotgelb-glühende Lava in die Luft geschleudert. Hohe Aschewolken steigen auf. Die Behörden rufen den Ausnahmezustand aus, der Betrieb auf drei Flughäfen wird vorübergehend eingestellt. Auch Transatlantikflüge müssen die Insel stundenlang weiträumig umfliegen.

Insgesamt 500 Isländer müssen ihre einsamen, in der Nähe des Vulkans gelegenen Bauernhöfe verlassen.

Die zunächst befürchtete Katastrophe blieb aber aus: Es bestand die Sorge, dass die heiße Magma den benachbarten, gleichnamigen Gletscher zum Schmelzen bringen und eine riesige Flutwelle auslösen könnte.

So etwas war 1996 geschehen, als ein Vulkan unter dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas, ausbrach und eine gigantische Überschwemmung auslöste, die eine wichtige Verbindungsstraße auf zig Kilometer Länge zerstörte.

Der heftige Ausbruch des Eyjafjalla kam nicht überraschend: Nach einigen Erdstößen in der letzten Zeit wurde das Gebiet besonders überwacht. Deswegen konnte auch die Evakuierung der benachbarten Höfe in nur drei Stunden durchgeführt werden.

Zur großen Gletscherschmelze kam es nicht, weil die Eruption genau zwischen zwei Gletschern stattfand. Nach Meinung von Experten, die den Ausbruch vom Hubschrauber aus verfolgten, war es eher ein kleinerer Ausbruch - der aber möglicherweise sehr lange anhalten kann.

Allerdings, so Geophysiker Páll Einarsson, könnte er Vorbote eines katastrophalen Ausbruchs sein: Denn immer wenn der Eyjafjalla rumorte, kam es kurz danach zu einer Eruption des benachbarten Vulkans Katla – mit verheerenden Folgen

Der Eyjafjalla – der zuletzt 1823 aktiv war – ist bei weitem nicht der einzige Feuer speiende Berg auf der Insel. Island, das genau auf der Trennlinie zwischen amerikanischer und eurasischer Erdscholle liegt, ist durch vulkanische Aktivität entstanden. Insgesamt gibt es 30 aktive Vulkane, 110 gelten als inaktiv. Zu letzteren zählte auch der Eyjafjalla – bis Sonntag. mh

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