Feuer nahe Los Angeles völlig außer Kontrolle

Die schweren Waldbrände nördlich von Los Angeles haben inzwischen zwei Todesopfer gefordert. Tausende ergriffen vor den Flammen die Flucht. Allerdings versuchten zwei Kalifornier, dem Feuer in ihrem Whirlpool zu trotzen.
Im Kampf gegen den Waldbrand im Norden von Los Angeles sind zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Sie starben in ihrem Fahrzeug, das einen Berghang hinunterstürzte, wie ein Feuerwehrsprecher am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Das Feuer ist noch immer völlig außer Kontrolle und bedroht inzwischen rund 12.000 Wohnhäuser. In der Innenstadt der Millionenmetropole Los Angeles regnete am Sonntag Asche auf Autos nieder.
In mehreren Gemeinden wurden Zwangsevakuierungen angeordnet und Notunterkünfte bereitgestellt. Drei Gebäude fielen bereits dem Feuer zum Opfer. Die Feuerwehrleute haben den Brand erst zu fünf Prozent unter Kontrolle. 171 Quadratkilometer Land sind inzwischen verbrannt. Mehr als 1800 Feuerwehrleute kämpfen laut «Los Angeles Times» gegen die Flammen. Die seit Tagen anhaltende Sommerhitze von über 35 Grad Celsius machte den Löschtrupps zu schaffen. «Das einzig Gute ist, dass es keine Santa- Ana-Winde gibt», sagte Einsatzchef Mike Dietrich der Zeitung. Diese gefürchteten Wüstenwinde treiben die Feuersbrünste in Südkalifornien gewöhnlich an.
Observatorium bedroht
Während tausende Menschen vor der Flammenfront flohen, versuchten zwei Kalifornier, in ihrem Whirlpool im Garten den Flammen zu trotzen. Die zwei «haben den Brand völlig unterschätzt», berichtete ein Polizeisprecher am Sonntag in Big Tujunga Canyon. Die zwei Personen erlitten schwere Verletzungen. Der Pool habe den beiden keinerlei Schutz bieten können. Polizeisprecher Steve Whitmore erklärte weiter, die zwei seien von den Behörden rechtzeitig zur Evakuierung aufgefordert worden. Sie hätten es jedoch vorgezogen zu bleiben. Die Feuerwehr ist inzwischen sicher, dass die Flammenwalze auch Mount Wilson erreichen wird, wo das historische Mount-Wilson-Observatorium und mehrere Sender großer Fernseh- und Radiostationen stehen. Es sei nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann die Flammen den Berg erreichten, sagte Feuerwehrhauptmann Mark Savage. Falls die Situation zu gefährlich werde, würden die Feuerwehrleute abgezogen. In dem Observatorium sind unter anderem zwei riesige Teleskope untergebracht. (AP/nz)