Festnahmen nach Nacktverbot in San Francisco

Eine Handvoll Nudisten sind am Freitag bei Protesten gegen ein neues Nacktheitsverbot in San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) festgenommen worden.
dpa |
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San Francisco - Der Stadtrat hatte im November ein Gesetz verabschiedet, nach dem entblößte Genitalien auf Straßen, Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln verboten sind. Die Vorschrift trat am Freitag in Kraft.

Die 43-jährige Gypsy Taub zählte zu der kleinen Gruppe von splitternackten Demonstranten, die zugleich mit einer Klage gegen das Verbot vorgehen wollen. "Ich bin hier, um mein Recht auf freie Meinungsäußerung zu verteidigen", sagte die dreifache Mutter der Nachrichtenagentur dpa. "Dafür nehme ich Verhaftung und Geldstrafen in Kauf." Zusammen mit drei weiteren Nackten wurde sie von der Polizei erst verwarnt, dann festgenommen.

Das neue Gesetz in der gewöhnlich liberalen Westküstenstadt sieht Geldstrafen von maximal 500 Dollar vor, bei wiederholten Verstößen droht aber auch Gefängnis bis zu einem Jahr. Mit einem ersten Einspruch vor Gericht waren die Nudisten im Januar gescheitert. Sie kündigten am Freitag weitere legale Schritte an.

Dutzende Polizisten, Reporter und Passanten schauten zu, als die Demonstranten vor dem Rathaus von San Francisco bei Sonnenschein die Hüllen fallen ließen. Die Festnahmen wurden mit lauten Buhrufen der Aktivisten begleitet.

Der homosexuelle Stadtverordnete Scott Wiener, der das Schwulenviertel Castro vertritt, hatte das Nacktheitsverbot eingebracht. Die Zahl von Nudisten sei in den vergangenen Jahren in seinem Bezirk deutlich gewachsen. Vor allem Anwohner und auch Geschäftsleute hätten sich über die öffentliche Nacktheit beschwert, argumentierte der Politiker im Stadtrat.

Ausgenommen von dem Nacktheitsverbot sind besondere Anlässe und Straßenfeiern wie die jährliche Schwulenparade. Auch an Stränden und auf Privatgrundstücken darf man sich weiter ausziehen. Kinder unter fünf Jahren sind ebenfalls von der Vorschrift ausgenommen.

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