Fell und Strick sollen im nächsten Winter wärmen
Düsseldorf - "Modisch sind wir in einer Umbruchphase: Bisher hatten wir die verschiedenen Stile nebeneinander, jetzt werden sie langsam eins", sagt der Geschäftsführer des Deutschen Modeinstituts, Gerd Müller-Thomkins.
"Man zieht sich deutlich schicker an, gleichzeitig soll die Kleidung aber bequem sein." Bei der Düsseldorfer Modemesse "CPD Signatures" zeigen noch bis zum Montag rund 350 Designer und Unternehmen künftige Trends.
Die von Branchenkennern sogenannte "neue Angezogenheit" spiegelt sich in Materialien, Farben und Formen wider. Natürliche Stoffe werden mit künstlichen Geweben kombiniert, hell mit dunkel, weit mit schmal. "Der Trend zur Individualität ist zurzeit größer denn je", sagt der Modeexperte des Messeveranstalters Igedo Company, Alexander Radermacher.
Flauschige Wolle und Fell in der Damenmode drücken den Wunsch nach Wärme und Geborgenheit aus. Die schon in diesem Winter angesagten Fellverzierungen werden in der Saison 2012/2013 noch bauschiger, üppiger und ausgefallener - und wirken dadurch auch luxuriöser. Strick bleibt in und wird gröber, Pullover sind oft weit und überlang. Auch Mäntel und Jacken sind dick und großzügig geschnitten: "Man verhüllt sich wieder richtig, aber es muss trotzdem schön aussehen", meint Radermacher. Und: Schluppenblusen - die etwas altbackenen Klassiker mit Schleife - kommen wieder.
Bei den Hosen sind fast alle Formen erlaubt - von der Röhre bis zur Marlene-Hose. "Wichtig ist aber, dass die Schuhe nicht verdeckt werden, sondern ausreichend zur Geltung kommen", betont Müller-Thomkins. Farblich dominieren Schwarz, Braun und Naturfarben. Aber auch dunkle Rot-, Blau- und Grüntöne sind oft zu sehen.
Bei den Herren gewinnen laut Müller-Thomkins schlanke Anzüge wieder an Bedeutung. Mit ihnen erleben "Opa-Strickwesten" und elegante Hemden - gerne gestreift - ein Revival. Trenchcoats und Lederjacken stehen für Smartness.