Fast getötet: Brutaler Messerangriff auf Sechsjährige
Nach einem lebensgefährlichen Messerangriff auf ein Kind in einem Supermarkt hat in Heidelberg der Prozess gegen eine Frau begonnen. Der mutmaßlichen Täterin wird versuchter Totschlag vorgeworfen.
Heidelberg - Auf Antrag der Verteidigung wurde die Öffentlichkeit zum Auftakt am Mittwoch ausgeschlossen, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte. Die Staatsanwaltschaft gehe von einer psychischen Erkrankung aus (Az.: 6 Ks 100 Js 15118/16).
Die heute 32-Jährige soll im Juli 2016 in einem Supermarkt in Dossenheim bei Heidelberg einem sechsjährigen Mädchen von hinten ein Messer in den Hals gerammt haben. Das schwer verletzte Kind wurde in einer Notoperation gerettet. Das Mädchen und die Frau kannten sich den Angaben zufolge nicht. Die Sechsjährige war mit einer Angehörigen in dem Markt. Der Justiz zufolge wurde die Angeklagte unmittelbar nach der Tat festgenommen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Staatsanwaltschaft strebt Unterbringung in Psychiatrie an
"Da es sich um ein sogenanntes Unterbringungsverfahren handelt, wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen", sagte ein Justizsprecher. Hintergrund seien Persönlichkeitsrechte. Die Staatsanwaltschaft betrachte die Frau als schuldunfähig und strebe ihre Unterbringung in einer Psychiatrie an. Die für den 14. Februar geplante Urteilsverkündung sei aber öffentlich.
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"Es geht am ersten Tag um die weitere Aufklärung der Tat, vielleicht auch unter gerichtsmedizinischen Aspekten", sagte der Sprecher. Den Behörden zufolge soll die Frau das Messer im Geschäft vom Regal genommen haben. Die Verdächtige habe anschließend am Informationsschalter auf die Polizei gewartet, hieß es. Das Messer soll sichergestellt worden sein. Bereits zuvor habe die Angeklagte sechs andere Menschen bedroht oder in Handgemenge verwickelt.
Das Geschäft war nach Angaben der Polizei zur Tatzeit recht voll. Allerdings hatten Kunden, die möglicherweise Zeugen des Angriffs waren, den Markt bis zum Eintreffen der Streife bereits verlassen.
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