Familienvater sprengt sich in die Luft
Ein Familienvater hat sich vor den Augen von Polizisten in seinem Auto in die Luft gesprengt und getötet. Sieben Menschen wurden bei der Explosion am Sonntag in Homberg (Ohm) leicht verletzt, darunter zwei Polizisten.
Homberg/Ohm - "Von dem explodierten Auto ist nichts mehr da. Der Motorblock flog 30 Meter weit", sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Häuser und mehrere Autos wurden am frühen Morgen in dem Wohngebiet beschädigt, darunter auch ein Streifenwagen.
Zuvor hatte es in dem Haus der Familie einen nächtlichen Streit gegeben. Der 49-jährige Vater, vermutlich ein Sprengmeister mit Zugang zu Sprengstoff, habe gedroht, sich und seiner Familie Schaden zuzufügen. Er habe das Haus verlassen, sei ins Auto gestiegen und zunächst weggefahren. Als er mit dem Auto zurückkehrte, wurden die inzwischen alarmierten Polizisten Zeugen der Explosion. Fensterscheiben flogen heraus, an Hauswänden entstanden schwarze Flecken.
Die Höhe des Sachschadens und das Motiv des Mannes waren zunächst unklar. "Die Leute stehen unter Schock, die können wir nicht gleich befragen", sagte Polizeisprecher Wolfgang Keller. Dutzende Polizeibeamte und mehrere Rettungswagen waren im Einsatz.
Die Polizei warnte vor Sprengstoff-Stangen und -Zündern, die möglicherweise bei der Explosion verteilt worden seien. Eine direkte Gefahr gehe davon nicht aus. "Sie sollten aber keinesfalls in die Hand genommen werden. Bitte benutzen Sie in der Nähe dieser Gegenstände keine Handys oder Funkgeräte", mahnte das Polizeipräsidium Osthessen. Anwohner wurden gebeten, bei solchen Funden die Polizei zu informieren. Diese schaltete ein Bürgertelefon.
Erst am Freitag hatte ein Mann in Leverkusen gedroht, sich in die Luft zu sprengen.
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