Familie in Schleswig-Holstein liegt tot im Haus

Als der Mann nicht zur Arbeit kam, schickte der Chef die Polizei vorbei. Durchs Fenster des Wohnhauses sahen die Beamten dann deutlich, dass etwas nicht stimmte.
Polizisten haben im 40 Kilometer nördlich von Hamburg gelegenen Bad Bramstedt die Leichen eines Ehepaars und dessen zweier Kinder gefunden. «Wir gehen von einem erweiterten Selbstmord aus», sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Kiel. Einer der Erwachsenen habe wohl erst die Kinder, dann den Partner und am Ende sich selbst umgebracht.
Bei den Toten handelt es sich um einen 38 Jahre alten Mann, seine 33 Jahre alte Frau sowie die zwölfjährige Tochter und den elfjährigen Sohn. Der Arbeitgeber des Mannes hatte diesen am Donnerstag als vermisst gemeldet, weil er nicht zur Arbeit gekommen war. Daraufhin fuhr die Polizei zu Wohnhaus. «Durch ein Fenster haben die Kollegen die Leichen gefunden und sich dann Zutritt zum Haus verschafft», umschreibt Polizeisprecher Jürgen Börner die Aktion. Sofort sei der Notarzt gerufen worden, der aber nur noch den Tod habe feststellen können. Die Leichen wurden in die Rechtsmedizin nach Kiel gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kiel leitet die Ermittlungen. Zur persönlichen und finanziellen Situation der Familie wollten die Ermittler keine Angaben machen. «Wir gehen von einem tragischen Familiendrama aus», sagte die Sprecherin der Polizei Bad Segeberg, Silke Tobies, lediglich. «Wir haben aber noch keinen Hinweis auf ein Motiv.»
Tödlicher Unfall in der Nähe
Eine Nachbarin sprach von finanziellen Problemen des Ehemanns: Erst vor kurzem sei sein BMW abgeholt worden. Die Familientragödie steht nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall an einem Bahnübergang in Bad Bramstedt. Am Freitagmittag war eine ältere Frau von einem Zug überfahren worden, wie die Beamten bestätigten. Einige Medien hatten zunächst vermutet, es habe sich um die Oma der Familie gehandelt, die sich nach der Entdeckung der Tragödie das Leben genommen habe. (AP/nz)