Falscher Neuseeland-Romeo lockt Frau in Horrorhaus

In der Hoffnung, ihrem Traumprinzen aus dem Internet leibhaftig zu begegnen, ist eine 36-jährige Frau aus Leipzig nach Neuseeland geflogen und nach eigenen Angaben in einem «Horrorhaus» gelandet.
von  Abendzeitung
Statt bei einem gebildeten Doktoranden ist eine Leipzigerin in Neuseeland in einem vermüllten "Horrorhaus" gelandet. (Symbolbild)
Statt bei einem gebildeten Doktoranden ist eine Leipzigerin in Neuseeland in einem vermüllten "Horrorhaus" gelandet. (Symbolbild) © dpa

WELLINGTON - In der Hoffnung, ihrem Traumprinzen aus dem Internet leibhaftig zu begegnen, ist eine 36-jährige Frau aus Leipzig nach Neuseeland geflogen und nach eigenen Angaben in einem «Horrorhaus» gelandet.

Statt des vermeintlich 33 Jahre jungen Doktoranden, der ihr schmeichelhafte E-Mails und Gedichte geschrieben hatte, sei sie auf einen 56 Jahre alten, ungehobelten Arbeitslosen getroffen. Das berichtete die Frau der Zeitung «Otago Daily Times». Da sie für den Flug nach Dunedin auf der neuseeländischen Südinsel all ihr Geld ausgegeben hatte, sei ihr nichts anderes übrig geblieben, als dem Mann in sein Haus «voller Dreck und Tiere» zu folgen, sagte die Musik- und Schauspiellehrerin.

Der Mann habe ihr den Pass abgenommen und sie sechs Tage daran gehindert, von ihm wegzukommen, sagte die 36-Jährige. «Er hatte solch eine gruselige Art, ich war geschockt.» Das Haus sei voller Müll, Katzen und Hühner gewesen und es habe fürchterlich gestunken. Erst am vergangenen Samstag habe sie die Polizei aus dem Haus geholt, nachdem ein anderer Mann, den sie auf dem Flug nach Neuseeland kennengelernt hatte, sich Sorgen gemacht und die Beamten alarmiert hatte, weil sie zu einer Verabredung nicht erschienen war.

Die Polizei wollte gegen den «falschen Romeo» zunächst nicht vorgehen, weil die Frau Chancen, von ihm wegzukommen, nicht genutzt habe. «Während ihre Bewegungsfreiheit bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt war, gab es Situationen, in denen sie die Möglichkeit gehabt hätte, zu gehen», sagte ein Polizeisprecher der Zeitung. Zu körperlicher Gewalt oder sexuellen Übergriffen war es offensichtlich nicht gekommen.

(dpa)

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.