Explosionen im Morgengrauen

In Südhessen und in Baden-Württemberg explodieren mehrere Bomben – eine Familie rettet sich im letzten Moment. Die Polizei glaubt an einen Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen.
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Beamte stürmen das haus, in dem sich der Bombenleger verschanzt hat.
dpa Beamte stürmen das haus, in dem sich der Bombenleger verschanzt hat.

VIERNHEIM/WEINHEIM/DARMSTADT - In Südhessen und in Baden-Württemberg explodieren mehrere Bomben – eine Familie rettet sich im letzten Moment. Die Polizei glaubt an einen Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen.

Die ersten Sprengsätze explodieren im Morgengrauen: Ein Mann in Tarnanzug und Gasmaske nähert sich gegen sechs Uhr zwei Wohnhäusern in Weinheim und Viernheim (Südhessen), zündet mehrere Bomben. Danach verschanzt sich der ungefähr 44-jährige Jürgen K. in seiner Wohnung. Was ihn dazu treibt, ist bisher rätselhaft – womöglich waren es Mitschulden.

Die Bewohner in den betroffenen Häusern können sich gerade noch retten: Ein 32-jähriger Mann und seine 31-jährige Ehefrau schlagen eine Fensterscheibe ein und fliehen mit ihren sieben und neun Jahre alten Kindern. Das Ehepaar zieht sich Schnittverletzungen zu, der Bub und das Mädchen erleiden einen Schock. Der Täter flieht in seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Nähe und verbarrikadiert sich dort. Aus seinem Versteck ruft Jürgen K. die Polizei. Er gibt an, noch mehr Sprengfallen in Viernheim ausgelegt zu haben. Die Polizei sperrt die Gegend weiträumig ab.

Schon vor dem Anschlag in Viernheim war im acht Kilometer entfernten Weinheim (Baden-Württemberg) kurz nach fünf Uhr an einem Mehrfamilienhaus ebenfalls ein Sprengsatz explodiert. Nach ersten Angaben wurde dabei niemand verletzt. Die Ermittler vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen gibt.

Die Polizei verhandelt mit Jürgen K.

Am Nachmittag verhandelt die Polizei mit dem Bombenleger, der sich weiter verschanzt hält. Er könnte Sprengstoff oder Waffen bei sich gehabt haben, berichtete die Polizei. In der Zwischenzeit haben Beamte das Gebäude mit zahlreichen Fahrzeugen umstellt und hermetisch abgeschirmt.

Bei der Durchsuchung des Hauses in Weinheim fanden Beamte auf einem Balkon im ersten Obergeschoss ein Päckchen, das ein Sprecher als etwas kleiner als eine Zigarettenstange beschrieb. Dieses wurde zur Untersuchung an das Landeskriminalamt Stuttgart geschickt.

Jürgen K. soll nach Informationen des Hessischen Rundfunks (HR) polizeibekannt sein. Der HR will außerdem erfahren haben, dass der Täter ein Neffe des vom Anschlag betroffenen 32-Jährigen aus Viernheim ist. Nachbarn spekulieren über Mietstreitigkeiten als Motiv der Anschläge.

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