Experte: Nicht jeder Amokläufer muss Motiv haben
WINNENDEN/TRIER - Der Amoklauf von Winnenden bringt nach Ansicht des Trierer Soziologen und Gewaltforschers Roland Eckert eine neue «wichtige Erkenntnis»: Ein Amokläufer muss kein spezielles Motiv haben.
«Wir müssen damit rechnen, dass so etwas auch passieren kann ohne spezielle Lebensbelastung», sagte der Wissenschaftler am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Trier.
Manche Menschen «haben eine Faszination, Herr über Leben und Tod zu sein». Wer solche «psychischen Abgründe» in sich trage, «läuft herum wie eine kleine Bombe», sagte Eckert.
Bei Menschen, die von Gewalt fasziniert seien, gelte es zum einen, «Gelegenheitsstrukturen» zu vermeiden. Das heißt beispielsweise den Zugang zu automatischen Waffen unmöglich machen. Zudem dürften jene Personen nicht «an Modellen» wie etwa den «Ego-Shooter»-Spielen am Computer ihre Fantasien auch noch fördern. «Man sollten ihnen keine Modelle vor Augen setzen, bei denen sie sich als Akteure fantasieren können», sagte der Professor. (dpa)
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