Eskalation in Hongkong nach Schließung von Essbuden

Das chinesische Neujahresfest ist in Hongkong aus den Fugen geraten. Aktivisten und Polzisten lieferten sich Straßengefechte nachdem die Polizei Stände von unangemeldeten Straßenverkäufern geschlossen hat.
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In Hongkong kam es zu Straßenschlachten nachdem die Polizei Straßenbuden geschlossen hat.
dpa In Hongkong kam es zu Straßenschlachten nachdem die Polizei Straßenbuden geschlossen hat.

Hongkong - Vermummte Aktivisten legen Feuer und werfen Steine, Beamte antworten mit Schlagstöcken und Tränengas: In Hongkong ist in der Nacht eine Polizeiaktion außer Kontrolle geraten, bei der im Stadtteil Mong Kok unangemeldete Stände von Straßenverkäufen geschlossen werden sollten.

Wie Behörden mitteilten, wurden mindestens 24 Menschen im Alter zwischen 17 und 70 Jahren festgenommen, weil sie sich mit Polizisten eine Straßenschlacht lieferten. 80 Beamte und vier Journalisten, die über den Aufstand berichteten, seien verletzt worden. 

 

Über 100 Aktivisten gegen Polizei

 

Wie lokale Medien berichteten, hatten sich über 100 Aktivisten der Polizei entgegengestellt, um die Schließung der nicht genehmigten Essensstände zu verhindern. Verkäufer hatten dort zum chinesischen Neujahrsfest Fischbälle und andere traditionelle Speisen angeboten. 

Fernsehbilder des Senders TVB zeigten Vermummte, die auf der Straße Feuer legten und Steine sowie Holzteile von Paletten auf die Beamten warfen. Einige der Protestler trugen zudem selbstgebaute Schutzschilde.  

 

Steine auf Beamte, die am Boden lagen

 

Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Beteiligten vor. Zudem habe ein Beamter zwei Warnschüsse mit seiner Pistole abgefeuert, als die Situation eskalierte, teilte die Polizei mit. Polizeiautos und öffentliches Eigentum seien beschädigt worden, sagte Hongkongs Regierungschef Leung Chun-ying am Dienstag. Die Aktivisten hätten Steine auch auf Beamte geworfen, die bereits am Boden lagen.

"Ich glaube, die Öffentlichkeit kann selbst von den Fernsehbildern sehen, wie ernst die Situation war", sagte Leung. Einige Aktivisten gaben nach Medienberichten an, dass es sich bei den Essensständen um eine Hongkonger Tradition gehandelt habe, an der in den Jahren zuvor niemand etwas auszusetzen hatte. 

Mong Kok, ein beliebtes Einkaufs- und Unterhaltungsviertel, gehörte Ende 2014 zu den Stadtteilen, in denen Tausende Demonstranten für mehr Demokratie in Chinas Sonderverwaltungszone protestierten. Über mehrere Wochen hielten sie damals Straßen besetzt. Anders als die Aktivisten am Dienstag, protestierten die meisten Teilnehmer der so genannten "Regenschirm-Revolution" jedoch vorwiegend friedlich.   

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