Es gibt sie wirklich: Frühjahrsmüdigkeit

ESCHBORN - Wer sich im Frühjahr häufig schlapp und müde fühlt, leidet nicht an Einbildung. Häufiger Temperaturwechsel und veränderte Lichtverhältnisse wirken sich auf das körperliche Befinden aus, meinen Wetterexperten.
Frühjahrsmüdigkeit ist keine Einbildung, sondern Ergebnis des anstrengenden Prozesses, sich auf neue Licht- und Wetterbedingungen einzustellen. “Im Frühjahr wird der Hormonhaushalt umgestellt”, erklärt die Medizin-Meteorologin Christina Koppe-Schaller vom Deutschen Wetterdienst in Freiburg in der “Neuen Apotheken Illustrierten”. Die Hauptrolle spiele dabei das Rhythmus-Hormon Melatonin, das den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen regle, den Organismus zur Ruhe kommen lasse und einen erholsamen Schlaf fördere.
“Während der langen Nächte im Winter bildet der Körper verstärkt Melatonin. Wenn die Nächte wieder kürzer werden und der Mensch früher aufwacht, stört der noch hohe Melatoninspiegel den natürlichen Biorhythmus”, sagt Koppe-Schaller. Hinzu kämen die ständigen Wechsel der Außentemperatur, die den Organismus stark stressten. Die Folge sei gesteigerte Müdigkeit bei etwa der Hälfte der Bevölkerung. Besonders treffe es junge Frauen mit niedrigem Blutdruck, Wetterfühlige und Jugendliche. (apn)