Es geht in den Urlaub: Was passiert mit den Cannabis-Pflanzerln?

Mein schwarzer Daumen ist berüchtigt. Ich sage stets, ich kann dafür gut kochen. Nur hilft mir das nix bei meinen zwei Cannabis-Pflanzerl, die ich für meine AZ-Serie ziehe. Die Kamelie, die ich letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, hat zwar das Überwintern überlebt. Aber dann, als schon die Knospen kamen, habe ich vergessen, sie zu gießen.
Tja, tempi passati. Ich bin dermaßen stolz: Ordentlich gewachsen sind meine beiden Cannabis-Stecklinge und sehen topfit aus, soweit ich das beurteilen kann. Ich würde schätzen, dass sie 20 bis 30 Zentimeter hoch sind mit vielen frischen Trieben.
Cannabis-Pflege während des Urlaubs: In den Regen oder ins Trockene?
Das soll auch so bleiben. Nur steht jetzt mein Urlaub vor der Tür. Ich werde zweimal wegfahren. Zwar jeweils nur für ein paar Tage, aber um meine Pflänzchen muss sich trotzdem jemand kümmern. Entweder sie stehen sonst im Regen und Staunässe sollen sie gar nicht mögen, oder ich stelle sie ins Trockene und sie verdursten auf meiner Südterrasse.
Nur wen fragen? Die Senioren in der Nachbarschaft sollen mich nicht für einen Junkie halten. Ich befürchte, dass der Unterschied zwischen Cannabis und Heroin nicht jedem geläufig sein könnte. Wobei ich schon etwas lachen musste, als der Nachbarsbub beim Straßenfest vor drei Jahren "Marihuanabam" von Hans Söllner spielte und alle (alle!) mitschunkelten. Dennoch wird's bissi eng. Weder den Oberstaatsanwalt in Pension noch den JVA-Beamten will ich darum bitten – aus Gründen.
Die AZ-Redakteurin baut selber Cannabis an: Ein journalistisches Projekt
Vielleicht sind es auch übertriebene Vorbehalte. In meinem Bekanntenkreis berichtete eine Freundin lachend, wie sie damals das noch illegale Gras in ihrem Garten angebaut hat. Für ihren Sohn! Ich bin dann doch etwas sprachlos, schließlich ist sie CSU-Mitglied. Einmal hatte sie Besuch und die Pflanzen extra weggestellt, aber die Gäste rochen es trotzdem.
Noch ist die Frage mit dem Urlaub nicht gelöst. Ich kann ja auf jeden Fall erklären, dass es ein journalistisches Projekt ist. Als ob das einer glaubt – vielleicht gebe ich doch lieber eine Kopie meiner Artikel dazu. Immerhin eins weiß ich jetzt: Leute, schenkt mir zum Geburtstag lieber Gras als so komplizierte Kamelien. Das überlebt's auch!