Ermittlungen zur Havarie der "Costa Concordia" stocken
Die Sicherung der Beweise zur Havarie der "Costa Concordia" vor mehr als einem halben Jahr kommt nicht voran. Die Prozessvorbereitungen stocken, weil die Experten mehr Zeit brauchen, um etwa die Daten der Blackbox des Schiffes - also des Datenschreibers - zu sichern und zu analysieren.
Grosseto - Der zweite Beweissicherungstermin seit dem Schiffbruch vom 13. Januar vor der Insel Giglio wurde deshalb am Samstag in Grosseto sofort vertagt - um fast drei Monate. Als neuen Termin legte Ermittlungsrichterin Valeria Montesarchio den 15. Oktober fest, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Der leitende Staatsanwalt Francesco Verusio hatte die erwartete Verschiebung um Monate bedauert: "Wir würden diese vorbereitende Phase gern so rasch wie möglich abschließen."
Anfang Juli hatte die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" berichtet, der Datenschreiber des italienischen Kreuzfahrtschiffes habe zum Zeitpunkt der Havarie nicht funktioniert. Die Reederei bestritt jedoch eine Fehlfunktion.
Bei dem Unfall des Schiffes der Reederei Costa Crociere aus Genua waren 32 Menschen umgekommen, unter ihnen 12 Deutsche. Zwei Leichen wurden noch nicht gefunden.
Gegen insgesamt neun Offiziere des Schiffes und Vertreter der Reederei wird ermittelt. Der Kapitän Francesco Schettino und die Reederei beschuldigen sich gegenseitig, für die Havarie verantwortlich zu sein.
Das Kreuzfahrtschiff war zu nahe an die Insel herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war dann mit 4200 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord gekentert.
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